Dreipunktlagerung (für gebremste Wagen)
Um das Fahrverhalten und die Betriebssicherheit der Fahrzeuge zu verbessern, ist der Einbau einer Dreipunktlagerung sehr hilfreich.
Bisher sind alle vier Achslager eines Wagens lose in den Achshaltern gelagert und können sich so nach oben und unten frei bewegen. Treten Unebenheiten im Gleis auf, so werden diese bei diesem Prinzip durch das «herunterfallen» des Radsatzes kompensiert. Hierbei handelt es sich eigentlich um eine ungünstige, passive Vierpunktlagerung.
Bei einer Dreipunktlagerung sollten bei einer Achse die Achslager fest gelegt sein (müssen aber nicht) und die andere Achse um einen mittig angeordneten Drehpunkt beweglich sein. Somit würde sich der Wagen auf nun drei statt bisher vier Punkten abstützen (aktive Lagerung).
Aber wie «versteckt» man eine solche Lagerung am besten? Nach längeren Überlegungen von einer beweglichen Achsbrücke (Prinzip Weinert) über Spiralfedern zwischen Achslager und Federpaket bis hin zu funktionsfähigen Federpaketen war eigentlich alles dabei. Allerdings sind diese Möglichkeiten allesamt recht aufwändig und zeitraubend in der Umsetzung und kamen deshalb nicht über das theoretische Stadium hinaus.
Die neuste Idee, welche uns in den Sinn gekommen ist, hat es nun bis zur funktionsfähigen Umsetzung gebracht.
Dazu wird über eine Achse ein ca. 2-3 mm (abhängig vom Raddurchmesser) langes Stück 0,3 mm Messingdraht zwischen die Bremshebel gelötet. Vorraussetzung ist natürlich, dass man seinem Wagen schon ein komplettes Bremsgestänge verpasst hat. Getarnt wird dieser Draht durch die Bremshebelverbindung, die knapp darüber liegt. Auf der Oberseite der Achslager und er Unterseite der Federpakete muss nun noch ca. 0,1-0,2 mm abgefeilt werden, um eine ausreichende Drehbewegung zu ermöglichen. Somit ist nun aber gewährleistet, dass durch das von oben auf die Achse drückende Wagengewicht, immer alle vier Räder auf der Schiene liegen.
Bei ungebremsten Wagen lässt sich diese Art und Weise der Lagerung leider nicht ohne optische Einschnitte realisieren, da man hierzu eine Drahtbrücke am Unterboden anbringen müsste, die sich nicht tarnen ließe. Deshalb müssen wir uns also noch weiter den Kopf zerbrechen. Aber ersteinmal könnten wir ja auch nur Wagen mit Bremsgestänge umbauen.
Für weiter konstruktive Vorschläge haben wir immer ein offenes Ohr.
Nils Hirche
© 2006