Fremo H0m-Treffen Ilfeld 17. - 20.11.2017
Mittlerweile zum dritten Mal fand im November ein Harz-orientiertes Fremo-Treffen statt. Wie in den beiden Vorjahren, wo das Treffen in St. Andreasberg im Harz stattfand, wollten wir für das diesjährige Treffen in Ilfeld am Harz wieder ein „Alles-unter-einem-Dach-Treffen“ haben. Modularrangement, Gastronomie und Unterbringung sollten nicht voneinander räumlich getrennt sein, sondern in einem Gebäude.
Nach zwei Treffen im Hotel „Glockenberg“ in Andreasberg waren wir in diesem Jahr der Meinung, alles für uns Sehenswerte rund um Andreasberg gesehen zu haben, und suchten daher nach einem vergleichbaren Hotel mit passendem Saal. Nach einiger Recherche wurden wir in Ilfeld nördlich von Nordhausen fündig. Das Hotel „Harzparadies“ hat zwei miteinander zu verbindende Räume von 170 und 95 m², machte einen guten Gesamteindruck und liegt überdies in Steinwurfweite zu Harzquerbahn.
Wir bekamen dann für November, wenn im Harz extrem wenig los ist, ein sehr günstiges Halbpensionsangebot und nahmen dieses an.
Arrangement und Betrieb
So trafen wir dann am Freitag ein und bauten das von Jürgen Piffka und Michael Ruf geplante Arrangement auf. Im Zuge der Vorplanung hatte sich nämlich noch ein Regelspurast ergeben, der über ein Übergabemodul mit der Schmalspur verbunden war. So führte die Regelspur vom Schattenbahnhof „Winterswijk“ in den RE-Betriebsmittelpunkt „Michelsheim“ und neben einem Seitenast nach „Steinhagen“ weiter in den Übergabebahnhof „Katterbach“, den Jürgen Piffka extra für dieses Treffen mit Bahnsteigen ausgerüstet hatte, damit die werte Bahnkundschaft nicht über Schienen und Schwellen stolpern mußte.
Von hier ging die Meterspurstrecke dann über eine Reihe LAW-Module mit Logabirum in den Meterspur-Betriebsmittelpunkt „Insfeld“, den Jürgen Jahnke vom Schmalspurteam Rheinland dankenswerterweise beigesteuert hatte. Von dort zweigten zwei Stichstrecken ab: Eine führte in den Spreewald, eine weitere in’s Holländische nach Rosestraat. Die H0m-„Hauptstrecke“ endete dann nach einigen Harzmodulen im Endbahnhof Kaaps-End.
Den sehr gelungenen Fahrplan hatte Matthias Hesse gemacht, und dort hatten wir zweieinhalbstündige Blöcke vorgesehen, in denen wir jeweils einen halben Fahrplantag fahren konnten. Insgesamt wurden dann vier Fahrplantage gefahren. Leider waren es eher zu wenig Teilnehmer für das Arrangement, so daß einige Züge wegen Triebfahrzeugführermangels ausfallen mussten - immerhin recht vorbildgerecht: Waren doch aus genau diesem Grund in diesem Sommer auch verschiedene Vorbildzüge auf der Selketalbahn ausgefallen...
Davon abgesehen verlief der Betrieb für alle Beteiligten aber anregend und funktionierte recht gut. Sogar der in der Vergangenheit etwas holperige Rollwagenbetrieb läuft immer besser. Nur gab es nicht genug Rollwagen; da müssen wir wohl noch mal investieren. Auch das Qualitätsproblem hinsichtlich der auf 8,5 mm festzulegenden Kupplungen nimmt ab. beim im März geplanten Basteltreffen wollen wir die letzten Wagen überholen.
Zusatzprogramm
Seit den Treffen in Andreasberg ist ein über den Modulbetrieb hinausgehendes Rahmenprogramm Tradition. Dazu gab es zwei Punkte in Ilfeld: Eine Exkursion in das IFA-Museum in Nordhausen sowie einen Besuch der Gedenkstätte Mittelbau/Dora. Daß die IFA zu DDR-Zeiten alle möglichen Straßenfahrzeuge hergestellt hatte, war den meisten ja bekannt, aber daß O&K als eines der Vorgänger-Unternehmen in Nordhausen reihenweise Dieselloks hergestellt hatte, insbesondere für Feld- und Grubenbahnen, war dann doch eine Überraschung. Abends gab es zur weiteren Auflockerung noch eine Bilderschau von Hans-Jürgen Meisner zur Selketalbahn in den 70ern und fotografische Gegenüberstellungen von Bahnfotos aus den 80ern und heute von dem Chronisten.
Bleibt nur noch von einem etwas skurrilem Planungsfehler zu berichten: Wie schon erwähnt liegt das Hotel nur wenige Meter von der Harzquerbahn entfernt. Wir hatten daher auf die eine oder andere Vorbildimpression gehofft… Pustekuchen - im November stellt die HQB den Betrieb auf den Strecken außerhalb der Brockenbahn zu „Wartungszwecken“ ein! Als uns das während der Planungsphase klar wurde, gab es zunächst einmal ein paar lange Gesichter, aber angesichts der Tatsache, daß wir ohnehin keine Zeit für eine längere Dampfzugfahrt gehabt hätten (wäre ja von den Modellfahrplänen abgegangen), fanden wir uns damit ab, zumindest mit dem „Fischstäbchen“ (dem einst Langeooger Triebwagen) nach Nordhausen zum IFA-Museum zu fahren.
Die Lokalität
Wie schon gesagt, hatten wir zwei Räume von 260 m² im ebenerdigen Untergeschoß des Hotels. „Cool“ war von den Räumlichkeiten her die Hotelbar im Spreewaldbereich. Hier hatte der Hotelier die Zapfanlage aktiviert, und nach einem Haken auf der Strichliste war der Weg zum Bier dann frei; ein Angebot, das gerade in den Abenddiensten auf Zuspruch stieß. Überhaupt fand das Hotel weitgehenden Zuspruch: Der Zugang zu den Sälen war gut, weil wir mit den PKWs bis direkt vor die Räume fahren und ebenerdig aus- und beladen konnten. Die Zimmer waren ebenfalls gut; lediglich beim Essen waren im Vergleich zu Andreasberg Abstriche festzustellen.
Fazit
In der Abschlussrunde fand das Konzept des „Alles unter einem Dach“ wieder großen Zuspruch, und es wurde beschlossen, es auch im kommenden Jahr zu wiederholen. Die drei Tage in Ilfeld hatten allen Beteiligten ausgesprochen viel Freude bereitet. Neue Mitspieler, neue Module und Fahrzeuge - das alles lässt auch für die nächsten Treffen allerlei Interessantes erwarten. Vielleicht jöckelt dann auch schon der Selketalbahn-T1 (von Tillig) durch den Bahnhof Ilfeld (von Busch) ...