Betrieb auf der Kleinbahn
Fahrplan
Kernelement des Betriebs ist der Fahrplan, der für das jeweilige Arrangement des Treffens erstellt wird. Dabei werden vorbildgetreue Verkehrsströme im Personen- und Güterverkehr simuliert, z.B. Pendlerverkehr morgens und abends, Schülerverkehr, Güterzu- und abfuhr, Übergaben, usw. - die Übersicht behält man dabei mit dem Bildfahrplan. Aus dem Bildfahrplan werden am Ende die weiteren benötigten Unterlagen wie Buchfahrpläne, Dienstpläne, usw. generiert.
Die Fahrplanzeiten basieren auf einer verkürzten Modellzeit, meist im Bereich von 1:4,5, um trotz der großen Ausdehnung des Arrangements immer noch zu kurzen Fahrstrecken zu realistischen Fahrzeiten zu kommen.
Zugleitbetrieb
Grundsätzlich legen auch die H0fine-Kleinbahner wie alle FREMO-Bahner großen Wert auf möglichst vorbildgerechten Betrieb. Typisch für Kleinbahnen/Privatbahnen ist der Zugleitbetrieb. Dabei überwacht und koordiniert ein Zugleiter den Betrieb auf einem ganzen Streckenast, da die Betriebsstellen üblicherweise unbesetzt sind.
Die Zugmannschaften agieren in den Betriebsstellen selbstständig, wobei sich kein Fahrzeug bewegt, ohne dass zuvor beim Zugleiter telefonisch die Erlaubnis dazu eingeholt worden wäre.
Dies macht den Betrieb außerordentlich reizvoll - der Zugleiter ist gut beschäftigt, weil er nicht nur für eine einzelne Betriebsstelle, sondern für einen gesamten Streckenast zuständig ist, die Zugmannschaften sind gut beschäftigt, weil sie unterwegs auf den Betriebsstellen für alles selbst zuständig sind, Zugkreuzungen selbstständig abwickeln müssen, die Rangierarbeiten selbstständig planen und durchführen usw. - so bescheiden die Gleisanlagen sind, so spannend ist der Betrieb darauf!
Dabei ist der Zugleitbetrieb nichts Geheimnisvolles, vertiefende Informationen dazu - sowohl für Zugführer/Lokführer als auch für Zugleiter - finden sich z.B. hier:
http://kleinbahnwiki.de/index.php/Zugleitbetrieb
Güterverkehr
Besondere Bedeutung hat der Güterverkehr - es sollen ja nicht einfach nur ein paar Wagen hin- und her gefahren und irgendwo abgestellt werden, sondern es sollen realistische Güterströme und Transportbedürfnisse simuliert werden. Daher nutzen auch die H0fine-Kleinbahner das im FREMO seit langem bewährte System aus Schattenbahnhöfen, Wagenkarten und Frachtzetteln.
Dabei befindet sich im Schattenbahnhof (der die große weite Welt, den Anschluss an die Staatsbahn darstellt) ein Pool von Güterwagen, die für Transportaufgaben zur Verfügung stehen. Mit diesen Wagen werden die Güterzüge gemäß der Güterzugbildungsvorschrift gebildet. Die Frachtaufträge werden aus einem Pool von Frachtzetteln entnommen, für die jeweilige Fracht muss dann ein geeigneter Güterwagen bereit gestellt werden.
Am Ende steht dann auf einem Gleis im Schattenbahnhof der fertig gebildete Güterzug, bei jedem Wagen die Wagenkarte (die ihn immer begleitet) mit eingestecktem Frachtzettel und wartet auf die Abfahrt. Das Zugpersonal nimmt dann alle Wagenkarten mit auf die Fahrt.
Für offene Wagen gibt es Ladeguteinsätze für die laut Frachtzettel transportierte Ladung; fährt der Wagen leer, kann dieser Ladeguteinsatz mit einem Handgriff entnommen werden.
Bei der Zufuhr entnimmt die Zugmannschaft dem Frachtzettel, welche Wagen an welcher Betriebsstelle unterwegs auszustellen sind und an welche Ladestelle genau. Die Wagenkarte mit Frachtzettel verbleibt bei den ausgestellten Wagen. Bei der Abfuhr werden die Wagen mitsamt Wagenkarte wieder mitgenommen.