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Seit dem Jahr 1981 besteht der FREMO. Bereits bei der Gründung hatten die „Väter des FREMO“, inspiriert durch die seinerzeit in den USA praktizierte Beschäftigung mit der „Modellbahn“, die Weiterentwicklung des Modellbahnhobbys mit dem Ziel einer größtmöglichen Vorbildtreue – und zwar in vielerlei Hinsicht – im Sinn. Das hieß damals vor allem, weg vom weit verbreiteten „Kreisverkehr“, hin zum Konzept des Fahrens „Point-to-Point“, mit dem am Vorbild orientierten, sinnvollen Personen- und Güterverkehr auf der Modellbahn. Was aus dieser Idee entstanden ist, kann beim Besuch einer der zahlreichen FREMO-Treffen eindrucksvoll miterlebt werden.
Neben all den großen Fortschritten, die im FREMO auf vielen Gebieten in der Vergangenheit erzielt werden konnten – man denke nur an den Wechsel von der analogen „Ringleitung“ zur digitalen Steuerung – startete Dieter Eckstein eine Qualitätsoffensive (siehe HP1 Heft 4/2001), die den Grundgedanken der Gründer weiter vertiefen sollte. Im „H0-Regelspur-Europa-Qualitätsstandard“ (H0-RE-QS) wurden neue Standards aufgestellt und Empfehlungen gegeben, die über die bisherigen H0-Europa-Normen hinaus gingen. Auch der seit Gründung des FREMO anvisierte RP25-Standard für Fahrzeuge wurde hierin endlich aufgenommen.
Die Ideen von Dieter Eckstein und seinen Mitstreitern stießen – nicht nur im Süden Deutschlands – auf offene Ohren und wurden anschließend im FREMO zeitweise sehr kontrovers diskutiert. Eine Gruppe von FREMO-Mitgliedern entwickelte daraus eine neue Idee, die beim Regionaltreffen in Schalksmühle 2003 im Zusammenschluss dieser Mitglieder in der Gruppe „H0fine“ mündete.
Die Idee läßt sich kurz in folgenden Stichpunkten skizzieren:
- Hohes Niveau bei Modulen und Fahrzeugen durch gemeinsame Bauaktionen und intensiven Erfahrungsaustausch mit „Spezialisten“
- Rad-Schiene-System nach NMRA RP 3, RP 4 und RP 25 Code 88
- Nur technisch einwandfreie und optisch am Vorbild orientierte Fahrzeuge mit entsprechenden Betriebsspuren kommen zum Einsatz
- Überprüfung der Einhaltung der geltenden H0fine-Normen mit der Konsequenz, dass Module und Fahrzeuge, die diese Normen nicht einhalten, von Betrieb ausgeschlossen werden können
- Anspruchsvoller Betrieb nach den FREMO-Grundsätzen mit besonderer Ausrichtung nach den entsprechenden Regeln beim Vorbild; Einsteiger werden entsprechend geschult, um die nötigen Kenntnisse zu erlernen
- Die Gleisanlagen sollen durch die weitgehende Einhaltung der beim Vorbild geltenden Grundsätze für Mindestradien und Linienführung einen vorbildnahen Eindruck widerspiegeln, unterstrichen durch eine ebenso vorbildnahe und detaillierte Landschaftsgestaltung
- Die Fahrzeuge sind vor dem Einsatz auf Treffen den betrieblichen Anforderungen und geltenden Normen anzupassen; dies wird sporadisch mithilfe entsprechender Lehren bei Treffen überprüft. Werden die betrieblichen Anforderungen nicht eingehalten, müssen diese Fahrzeuge – mit dem entsprechenden Hinweis an den Besitzer – vom Betrieb ausgeschlossen werden.
Seit der Gründung der H0fine-Gruppe wurde konsequent an der Erreichung der selbst gesetzten Ziele gearbeitet, teils an bestehenden, teils an neu erbauten Betriebsstellen. Gleichzeitig wurde der Fahrzeugbestand normgerecht hergerichtet. So konnte im Jahr 2004 das erste H0fine-Treffen in Heinsberg ausgerichtet werden, das die Tauglichkeit der in dieser Norm beschriebenen Anforderungen unter Beweis stellte, aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigte, die es gilt, in Zukunft umzusetzen.
Wuppertal, 24. Februar 2007