american modelrailroading and operation in N scale
Passenger Waybills
Nicht nur mit Güterzügen kann rangiert werden. Bis zum Niedergang des Personenverkehrs in Nordamerika waren Kurswagenläufe üblich. Auch Speise-, Schlaf-, Post- und Kühlwagen für Milch und Milchprodukte wurden oftmals nur auf Teilabschnitten eines Zuglaufes mitgeführt, in Bahnhöfen umrangiert und können daher im Modell den Spielwert des Personenverkehrs deutlich vergrößern.
Zweck
Passenger Waybills definieren Wagen-Umläufe, die mit mehr als einem Zug gefahren werden. Die Wagen werden also an definierten Orten von einem Zug an einen anderen übergeben.
Welche Typen gibt es:
- Reine Passenger Waybills: komplett grün
- Kombinierte Passenger - Freight Waybills: halb grün, halb weiss. Damit werden Wagen geleitet, die zeitweise im Güterzug fahren, z.B. leere Kühlwagen
Beispiel Passenger Waybill:
Welche Information sind enthalten:
- In der Titelzeile „Passenger Waybill“ mit einem Zählwert (1 oder 2) und der Relation auf der sich der Wagen befindet (hier 42). 1 oder 2 beschreibt, ob sich der Wagen auf der Hin- oder Rückfahrt befindet. Die Relation dient zur Identifizierung der Waybill und findet sich in anderen Dokumenten wieder. Dazu später mehr.
- DEP: Departing = Startbahnhof
- Train: Mit welchem Zug verlässt der Wagen den Startbahnhof
- DEST: Destination = Finaler Endbahnhof an dem der Wagen am Ende seines Umlaufs angekommen sein soll
- VIA: Welcher andere Zug wird benötigt um den Endbahnhof zu erreichen
- At: An welchem Bahnhof wird dieser andere Zug erreicht
- Type: um welchen Wagentyp handelt es sich
- Divisor unten rechts: wie viele Waybills mit dieser Relation sind im Einsatz und die wievielte ist diese.
In Beispiel wird verlässt also ein Box Express Wagen auf Relation 42, Hinfahrt mit Zug 5 Parkwater. Um Sarah Creek zu erreichen, muss er in Whitehall auf Zug 22 rangiert werden.
„Zwischen den Tagen“ erscheint dann die Waybill Fairy und dreht die Waybill im Sarah Creek Yard.
Der Wagen startet seinen Weg zurück mit Zug 23 in Sarah Creek, wird in Whitehall auf Zug 6 rangiert und fährt dann zurück weiter nach Parkwater.
Die Waybill wird dann in Parkwater „zwischen den Tagen“ wieder gedreht und der Zyklus beginnt von vorn.
Der Wagen verlässt also auf dieser Waybill jeden zweiten Tag Parkwater und kehrt einen Tag später zurück.
Die Waybill hat Platz für einen zweiten Rangier-Vorgang.
Passenger Turns
Wenn Personenzüge im Endbahnhof wenden (Passenger Turns), kann es sinnvoll sein, dass der Wagen mit Passenger Waybill im Zug verbleibt.
In diesem Fall gibt es auf der Waybill einen Hinweis, dass die Zugbesatzung die Waybill drehen muss und den Wagen in Zug behält:
In diesem Beispiel fährt ein Mail Storage Car MR mit Zug 85 auf Relation 239 von Sarah Creek nach Hoquiam und wird dort in den Zug 63, den Passenger Turn nach Trunklaid, eingestellt. Dort angekommen dreht die Crew die Waybill; diese leitet den Wagen dann als Zug 64 (neue Nummer des vormaligen Zugs 63) zurück nach Hoquiam und von dort weiter mit Zug 82 zurück nach Sarah Creek.
Kombinierte Waybills Passenger - Freight
Diese kombinierten Waybills sind grün-weiß und leiten Wagen auf einem Teil ihrer Reise mit Personenzügen, auf einem anderen Teil mit Güterzügen.
Empty Car Order:
Hier wird ein leerer Wagen mit einem Güterzug zur Betriebstätte gefahren. „Zwischen den Tagen“ wird die Waybill gedreht und der grüne Teil der Waybill aufgedeckt. In diesem Fall wird ein Milk Car BM leer nach Oakesdale gefahren. Nach der Beladung mit verderblicher Ware wird er am nächsten Tag (nach dem Drehen der Waybill) mit Zug 35 auf Relation 334 nach Manaukee und von dort mit Zug 85 zum Endbahnhof Parkwater gefahren.
Beladener Wagen:
Hiermit wird ein mit verderblicher Ware beladener Wagen mit Personenzug 82 auf Relation 435 von Parkwater nach Manaukee und von dort mit Zug 35 nach Detour gefahren.
„Zwischen den Tagen“ wird die Waybill entfernt (da die untere Hälfte ja keine Instruktionen enthält) und der Wagen geht als Leerwagen per Güterzug zu dem Endbahnhof, welcher der Farbe der Wagen-Gesellschaft entspricht, zurück.
Da dies Wagen auf kombinierter Waybill nicht pendeln (wie eine komplett grüne Waybill), gibt es jeweils einen Hinweis zum Tag des Einsatzes der Waybill (hier MON).
Relation
Die Relation beschreibt den Start- und Endbahnhof einer Route.
Jedem Bahnhof im Arrangement wird dabei willkürlich eine „unique number“ zugewiesen.
Damit kann über die Relation geprüft werden, ob alle nortwendigen Wagen im Staging Yard aufgestellt sind:
- Zug 22 muss zwei head-end Wagen haben, Relation 439 und 414
- Zug 82 hat drei Wagen: 437, 433 und 435
Für jede Station ermöglicht die Relation eine leichte Identifizierung wie viele Wagen rangiert werden müssen, woher sie kommen und wohin sie gehen:
Zug 22 aus Parkwater taucht hier wieder auf:
- Relation 439 muss nach Trunklaid mit Zug 63
- Relation 414 verbleibt in Hoquiam und muss aufs „Ramp Track“.