Motive für Module
“Die Zeichnungen stammen von Reinhold Barkhoff und werden hier mit freundlicher Genehmigung der MIBA/VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH veröffentlicht. Sie wurden veröffentlicht im Rahmen eines Beitrags von Barkhoff in MIBA Spezial 102.”
Eine Interessante Betriebsstelle stellt diese Komposition eines Endpunktes in einem gedachten Vorort dar. An einer weiterführende eingleisigen Strecke enden Vorortzüge und die Vorräte der Lokomotiven werden ergänzt. Damit ist dieses Arrangement daheim zusammen mit einem Fiddleyard ebenso nutzbar wie als Teil einer großen Modulanlage integriert. Interessant sind die Lage des Empfangsgebäudes in Insellage und die Fußgängerbrücke.
Zweifellos haben Module gegenüber einer festinstallierten, flächigen Modellbahnanlage viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Einerseits bieten Module Platz für eine kreative Gestaltung der Landschaft, aber auch der Betriebsstellen. Andererseits setzen Module voraus, dass deren Übergänge zu den benachbarten Modulen nicht nur von der Gleisverlegung her passen. Auch die landschaftlichen Übergänge sollten einen harmonischen Übergang ergeben. Reinhold Barkhoff hat sich der Thematik angenommen und einige interessante Motive skizziert.
Anfang 2013 errichte mich aus Holland die Einladung zu einer Großveranstaltung des Fremo, dem Freundeskreis Europäischer Modellbahner. Mit Spannung und Erwartung nahm ich die Einladung an. Von meinen Gastgeber herzlich empfangen fand ich mich alsbald in größerer Runde leidenschaftlich miteinander diskutierender Modellbahner - und es wurden immer mehr. Bei einer Tasse Kaffee bemühte man sich intensiv, mich mit den Vorzüge aber auch Schwachstellen der Modulbauweise vertraut zu machen.
Von einer Empore aus hatte man eine gute Übersicht über das riesige Gesamtprojekt. Als Anhänger flächiger Anlagen beeindruckte miht vor allem die enorme Streckenlänge der aneinandergereihten Module sowie die farbenfrohe, einheitliche Vereinskleindung der Teilnehmer. Ein solches Anlagenkonzept gestattet vorbildbezogene Betriebsprogramm, die von den Teilnehmern akribisch umgesetzt werden.
Ein Module besteht in der Regel aus einem festgefügten, kastenartigen Rahmen. Die Strecke ist auf einem separaten Tressenbrett verlegt. Öffnungen an dern Stirnseiten dienen der durchgehenden Verlegung elektrischer Leitungen und präzise gesetzte Schraubverbindungen dem passgenauen Aneinanderfügen weitere Module. Die Höhe der Trasse betragt 130 cm über dem Fußboden. Damit ist eine bandscheibenschonenden Bedienung im Stehen möglich.
Viele Modelleisenbahnfreunde haben nicht die Möglichkeit, eine eigene Modellbahnanlagt zu verwirklichen bzw. räumlich unterzubringen. Die ideale Alternative bietet ein Modul mit genormten Übergängen. Es entsteht zumeist als einzelnes Element, kann der Präsentation von Fahrzeugmodellen dienen und sich in Absprache mit den Arbeiten Gleichgesinnter oder gar im Verein zu einen Ganzen, nämlich der Modulanlage, zusammenfügen. So ist das Vereinswesen beim Fremo ausgeprägt - auch grenzüberschreitend.
Die Module lassen sich in unterschiedlichen Bauformen anfertigen. Neben Modulen für geraden bzw., bogenförmigen Streckenverlauf gibt es noch Verzweigungs-, Übergangs- und Bahnhofsmodule. Die NEM 900 gibt Größe und Form vor. Großflächige Zwischenstücke bzw. Segmente findet man zahlreich in Großanlagen. Bedingung bei diesen Elementen ist, dass Profile der Kopfstücke und auch die Gleislage an den Übergangsstellen zueinander passen. Hierzu hat der Fremo eine ganzes Programm an sogenannten Kopfstücken mit unterschiedlichem Geländeprofil entwickelt.
Damit man mit der Modulanlagt um die Ecke kommt, sind Eckmodule erforderlich. Hier ein Beispiel mit zwei Modulen, deren Gleisbogen einen 30º-Winkel beschreibt. An den Kopfplatten müssen die Gleise unbedingt rechtwinklig enden, um einen einwandfreien Übergang zum nächsten Modul zu gewährleisten. Bei der Gestaltung ist darauf zu achten, dass z.B. alle verwendeten Module eine Telegrafleitung haben, die sind entlang der Bahnlinie fortsetzt. Auch die Modulkopfplatten müssen die gleiche Geländeform aufweisen, um harmonisch andocken zu können.
Oftmals ergeben sich genau an diesen Nahtstellen Probleme bei der passgenauen Gleisführung. Hier ist präzises Arbeiten erforderlich. Hier ist präzises Arbeiten erforderlich. Gleiches gilt für die gestalteten Flächen. Sie müssen sorgfältig in Form- und Farbgebung aufeinander abgestimmt sein.
Durch Vor- oder Zurückverlegung der Gleistrasse kann die zusammenhängende Modulfläche vergrößert werden. Noch mehr ist möglich, erweitert man sie über die Vorder- und Rückseite mit gestalteten Landschaftssegmenten. Entstehen für die Anlage große Talbrücken in Welcher gedachten geografischen Lage auch immer, können diese fast den Fußboden erreichen. Für alle baulichen Probleme scheint es eine Lösung zu geben. Es muss jedoch immer gewährleistet sein, dass die Kopfstücke genormt sind, um andere Module mit ihrer Gleislage andocken zu können.
Im Rahmen unserer "Streckenbegehung" machte man mich vermehrt auf zahlreiche, unfertige wirkende Module aufmerksam, und das, obwohl Grundformen klar erkennbar waren. Man störe sich, so die Argumentation, an dem negativen Gesamterscheinungsbild, sprach gar von einen "Flickerlteppich". An dieser Misère sei eine gewisse Einfallslosigkeit schuld.
Beachtenswert bei diesem Streckenmodul ist die Verwendung von Kopfplatten mit unterschiedlichen Geländeprofilen: Rechts flach und links mit einem Hang zum Hinterkante hin. Das gibt die Möglichkeit einer Interessanten landschaftlichen Gestaltung, wie sie draußen häufig zu beobachten ist. Von dem landwirtschaftlich genutzten Weg samt einem mit Schraken gesicherten Bahnübergang zweigt noch ein Kleiner Weg entlang der Hangabbruchkante ab. Oben auf dem Hang mit guter übersicht auf die Strecke steht der Schrankenposten.
In der Mehrzahl handelte es sich um einfache Streckenmodule. Gerade für sie bietet das Vorbild Anregung vielfältiger Art. Nicht jedes Modul muss über eine Besonderheit verfügen, die oftmals wie ein Fremdkörper auf dem Modul oder dem Arrangement wirkt. Strecke präsentiert sich manchmal etwas langweilig, wenn sie durch Feld und Flur führt. Optisch wird auf alle Fälle die Fahrstrecke verlängert.
Dieses Modul hat zwar an beiden Seiten flache Kopfplatten für eine ebene Geländegestaltung, jedoch baut der im spitzen Winkel die flache Landschaft durchschneidende breite Bach eine gestalterische Spannung auf. Hingucker indes ist die Stahlträgerbrücke mit den versetzten Trägern. Die Scheune für landwirtschaftliches Gerät und der unbeschrankte Bahnübergang runden die Szenerie neben den beiden Pappeln und der mit zwei Masten angedeuteten Überlandleitung ab.
Aber schon ein kleines bauliches Detail, ein Durchlass, die Strecke begleitende Feldwege oder angedeutete Acker- oder Wieseflächen bereichern die Szene, ohne sie überladen wirken zu lassen. Hier gewinnen die Module durch die feine Gestaltung der Details wie die Einzäunung von Weideflächen mit geviertelten Baumstämmen, Accessoires wie Tränken für Kühe, Melkmaschinen oder anderes landwirtschaftliches Gerät, ein Kleiner Entwässerungsgraben und dergleichen.
Ein weiteres Beispiel für ein Flachlandmodul mit zwei entsprechenden Modulkopfplatten. Dieses ließe sich z.B. gut an dem oben vorgestellten Modul an beiden Seiten andocken, würde die Strecke in gleicher Lage verlaufen. Das Thema Nebenbahn und begleitende Telegrafleitung setzt sich in homogener Weise fort. Was wie ein Haltepunkt anmutet, ist ein nicht Mehr als Bahnwärterhaus genutztes Ensemble aus Gebäuden. Setzt man das Gebäude als Halbrelief in die Kulisse, kann man hier tatsächlich einen kurzen Haltepunkt einrichten. Ein kleiner Bach lockert Grünflächen auf.
Bei andere Teilen kann großzügiger verfahren werden. Diagonal oder quer verlaufende Straßen, Bach- und Flussläufe oder Gleiß Trassen innerhalb des Moduls lassen die Szenerien größer erscheinen. Die Module wirken dann wie mit einem riesigen Spaten aus der Natur ausgestochen. Die kurzen Gleistrassen können der Fahrzeugpräsentation dienen. Dass sich die Module nicht bewegen, sei hier von untergeordneter Bedeutung. Sie sind Statisten wie die Autos, die z.B. vor einem Bahnübergang warten.
Bei einem weiteren Flachlandmodul verläuft die Strecke deulich außerhalb der Langachse. Hat man bei mittiger Gleislage noch die Option, das Modul links- oder rechtsherum an ein Nachbarmodule anzusetzen, bestimmt beim obigen Modul die Gleislage die Anschlussrichtung. Ein quer verlaufender Graben teilt die Gestaltung. Auf der einen Seite zieht ein Gasthof mit Nebengebäude die Blicke auf das Modul und auf der anderen ein abgeerntetes Kornfeld mit den typischen Stroh- bzw. Getreidepuppen vergangener Zeiten.
Dieses Modul mit mittiger Gleislage ließe sich gut als Folgemodul an einem Bahnhof anschließen. Ein beschrankter Bahnübergang mit Stellwerk und Wohnhaus für den Bahnwärter ist das zentrale Thema. Ideal ist, dass die Straße ohne die Kopfplatten zu tangieren diagonal über die Anlage führt. Hinter den Gebäuden verschwindet die Straße Richtung Kulisse. So muss sich diese nicht zwangsweise auf den Nachbarmodul fortsetzen. Der eingezäunte Bereich kann von einem örtlichen Brennstoffhändler oder einem Bauunternehmer genutzt werden.
Auf gleiche Weise lassen sich auch Brücken, Überführungsbauwerke sowie Bahnübergänge auf einem Modul integrieren. Als Halbrelief ausgeführte Gebäudemodelle eignen sich für die kleinen bzw. schmalen Flächen besonders gut und helfen aus mancher platzbedingten Verlegenheit.
Als nicht besonders überzeugend wirkte die in Form und Farbe unterschiedlich ausgeführte Vorderkannte des Modularrangements. Sämtliche Farben waren auf Ausstellung vertreten, von Grün über Braun bis Grau und Hellblau. Eine einheitliche Farbgebung wäre von Vorteil und würde das Auge nicht vom Eigentlichen wegziehen.
Motive vom Stadtrand verwirklichte Reinhold Barkhoff auf diesem flächigen Modul. Dabei wechselt die Strecke von der vorderen zur hinteren Seite. Diese Art der Gleisführung ist gelegentlich nützlich für die Anbindung von Bahnhofsmodulen und deren Gleisentwicklungen. Neben der aufgelockerten Standtrandbebauung sind wieder die quer verlaufende Gräben zu nennen.
Ein herrliches Motiv präsentiert sich auf diesem Modul mit zwei unterschiedlichen Kopfplatten und mittig liegendem Gleis. Eine zweite Bahnstrecke unterquert als gestalterisches Element in einem interessanten Bauwerk die durchgehende Strecke. Durch die fast diagonale Lage ist die Strecke lang genug, um z.B. gleichfalls einen Triebwagen oder einen kurzen Übergabegüterzug als Statist zu platzieren. Mit ein wenig Mut könnte man die Strecke als Gestaltungselement auch ein wenig verkrauten und zuwachsen lassen oder sie einfach nur als stillgelegten Streckenast präsentieren. Als weiterer Blickfang dient die Blockstelle mit ihrem zweigeschossigen Gebäude.
Einzelnen Vereine verhüllten ihre Anlagenfront mit einen Vorhang, wie man es von Prospekten her kennt. Im Gegensatz zu andere Anlagenbereichen wirkten diese Streckenabschnitte optisch besonders überzeugend. Das Hauptaugenmerk der Besucher galt voll und ganz der dargestellten Szene und wurde nicht von herumstehenden Kartons, Taschen, Kabeltrommeln usw. abgelenkt. Auch um hunderte von Modulbeinen zu verstecken, ist ein solcher Vorhang sehr nützlich.
Nochmals zwei Gleisbogenmodule mit einer Schlucht knapp auf der Trennkante. Die Trennkante läuft so durch den Hang, dass man auch ein flaches Modul mit zur Vorderkante ablaufender Böschung ansetzen kann. Glaubhaft in das Gelände integrierte Kurztunnel sind beliebte Gestaltungselemente.
Raum für interessante Motive ergibt sich, wenn die Bahnstrecke an der Vorderkante verläuft. Der Platz hinter der Trasse lässt sich mit Wohnhäusern inklusive der typischen Hinterhöfe ausstaffieren. Garagen, Schuppen, Wäscheplätze, spielende Kinder und dergleichen bereichern die Höfe. Glaubhaft lassen sich auch mehrere solcherart gestaltete Module aneinanderreihen.
Eine, wenn auch nur andeutungsweise niedrig gehaltene Hintergrundkulisse fehlte bei alle Modulen. Das ist für einen besseren Eingriff sicher sinnvoll und praktisch, jedoch könnte eine Kulisse den Szenerien optisch Mehr Tiefe geben und sie damit bereichern.
Völlig vermisst habe ich auf den Modulen ein wenig Eisenbahnromantik, was bei den Fremo-ikanern vielleicht nicht unbedingt erwünscht ist. Vieles wirkte auf mich sachlich-nüchtern. Dennoch, eine Wassermühle oder die klassische mittelalterliche Burg als Museum oder Ausflugsziel wären als Museum oder Ausflugsziel meines Erachtens echte Hingucker.
Hier zum Abwechslung eine zweigleisige Strecke mit beschranktem Bahnübergang an einer Landstraße und mit einer Blockstelle. Ein solches "Blockstellenmodul" bedarf einiger Streckenmodule in beiden Richtungen als Fahrstrecke.
Für den störungsfreien Fahrbetrieb sind Tunnel auf Modulanlagen sicherlich eher hinderlich und somit unerwünscht. So findet man sie auch nur als Kurztunnel oder vorzugsweise zur Tarnung von Schiebebühnen auf den Endmodulen - hier jedoch sehr effektiv.
Mein Besuch bei der Fremo-Veranstaltung war für mich in vielerlei Hinsicht ein Gewinn. Beeindruckt haben mich die Freundlichkeit der niederländischen Modellbahnkollegen und die Begeisterung, mit der selbst der Nachwuchs bei der Sache war.
Das obere Schaubild zeigt eine Kombination aus zwei verschiedene Modulen. Es ist das klassische 45 grad-Kurvenmodul mit Kurztunnel as Motiv und ein Streckenmodul mit zwei verschiedene Kopfplatten für unterschiedliche Geländeformen. Die Bahn überquert auf zwei Untergurtgitterbrücken einen Flusslauf mit Wiese und Feldweg. Möchte man die Streckenführung so elegant umsetzen wie auf dem Schaubild, sollte die Kopfplatte z.B. um 22,5º verschwenkt werden, um einen rechtwinkligen Übergang im Gleisbogen zum Nachbarmodul zu Gewährleisten.
Hintergründiges und Erhellendes
Modularrangements werden auf Fremo-Treffen oder auch bei anderen Modulbahnfreunden aus praktischen und betrieblichen Gründen ohne Hintergrundkulissen aufgebaut. Für den Aufbau zu Hause sollte man jedoch nicht auf eine Hintergrundkulisse verzichten. Sie gibt den mehr oder weniger schmalen Modulen räumlichen Tiefe und fasst die Motive ein.
Wer die Module daheim eindrucksvoll in Szene setzen möchte, gehe einen Schritt weiter und statte die Module zusätzlich zum Hintergrund noch mit einer eigenen Beleuchtung aus. Diese kann in einem flachen Lichtkasten über die Anlage angebracht werden. Moderne LED-Technik verbraucht wenig Strohm, erzeugt keinen Hitzestau wie Halogenlampen und man kann mit farbigen RGB-LED-Ketten zudem interessante Lichtstimmungen zaubern.
Entscheidend bei der Modulbauweise sind die Kopfplatten mit ihrem vorgegebenen Geländequerschnitt und der Lage der Gleise. Was sich dazwischen abspielt, ist eine Sache des Künstlers sprich Modellbahners. Der Modulkasten kann eine rechtwinklige Grundfläche haben oder auch trapezförmig sein. Die Kurven- bzw.- Eckmodule haben im Regelfall eine trapezförmige Grundfläche, wobei die Kopfplatten in einem definierten Winkel Zu den Längsträgern stehen.
Das Schaubild oben präsentiert links ein rechtwinkliges Streckenmodul mit einer Straßenunterführung. Die Straße verschwindet "heimlich" hinter einem Felsvorsprung in den Hintergrund. Das rechte Modul ist trapezförmig und auch etwas größer, um die Strecken in einem eleganten Bogen vor der Burg entlangzuführen. Der Winkel zwischen den Modulkopfplatten orientiert sich "frei definiert" nach Vorgaben des Künstlers entweder an der Länge des Gleisbogens oder an den Zwängen eine Winkelvorgabe für die Integration in einer bestehenden Anlagenkonstellation. Eine einseitige Abwinklung der Modulkopfplatten ist aber auch machbar.
Die Burg kann entweder mit auf diesem Modul untergebracht sein, oder auf einem ansteckbaren Geländesegment. Letzteres wäre sicherlich die praktischere, weil transportable Lösung. Anderseits lässt sich das Modul auch mal solo aufstellen.
Ungeachtet dessen, dass ich der "Fläche" treu bleiben werden, hat mich die "Modulerei" angeregt, auf Motivsuche zu gehen. Ich wollte in Schaubildern die Möglichkeit einer abwechslungsreichen Gestaltung ausloten. Mit zunehmender Beschäftigung kristallisierten sich viele Ideen heraus, von denen ich hier einige zur Anregung vorstellen möchte.
Bei der Motivsuche sind Streckenmodule mit Kopfplatten für unterschiedliche Landschaftsformen, Bahnhofs-, Eck- und Verschweigungsmodule herausgekommen. Dabei berücksichtigte ich ach, dass man Bahnhöfe modular aufbauen kann, dass man sie aber auch aus nicht frei austauschbaren Segmenten zusammensetzen kann. Lediglich die Kopfplatten an den Enden des Bahnhofs entsprechen der Fremonorm. In den Bildunterschriften zu den einzelnen Vorschläge gehe ich auf die thematischen Schwerpunkte und Besonderheiten ein.
Motive wie das mit der Mühle und der knapp hinter dem Hausgiebel entlangführenden Strecke gibt es beim Vorbild recht häufig. Auf einer Modulanlage würde das kaum jemand nachgestalten. Auf einer Modul ist es jedoch ein Hingucker, zumal die Modultiefe die gezeigte Lösung fordert.
Der Steinbruch mit Quaertzwerk und Verladeanlage an einer Ladegleis als klassisches Motiv auf einem Modul darf kaum fehlen. Ein Ensemble dieser Art wird man in der heutigen Zeit nur noch selten "in freier Natur" finden. Es ist eher etwas für Modellbahnanlage, auf denen noch "regulär" Dampfloks verkehren. Die Gestaltung eines staubig daherkommenden Steinbruchs erfordert ein gestalterisches Händchen.
Auch für diese Modul wurden zwei verschiedene Kopfplatten verwendet, was eine Einbindung erschwert. Das nach rechts anschließende Modul sollte die gleiche Landschaftsform haben. Alternativ verlagert man den Steinbruch in den Hintergrund, um das Modul seitens der Landschaft freizügiger einsetzen zu können.
Langgestreckt präsentiert sich das Modul mit den beiden gegenläufig angeschlossenen Ladegleisen in ländlichem Umfeld. Dieses Modul eignet sich gut für die Erweiterung eines Bahnhofs. Ein kurzes Ladegleis mit Lagerschuppen auf der einen Seite und eine Verladeanlage für Schotter oder Kies auf der andere Seite sorgen für Rangierarbeit. Die Feldbahn dient nur der Staffage. In Verbindung mit einer Hintergrundkulisse könnte man sie funktionstüchtig z.B. in Pendelbetrieb in der Kulisse verschwinden lassen. Interessant ist hier übrigens das typische Trafohäuschen, über das die Häuser und Betriebe in der Umgebung mit Strom versorgt werden. Der als Schuppen dienende Güterwagen ist wieder ein klassisches und beliebtes Motiv für die Gestaltung von leeren und weniger attraktiven Flächen.
Betriebstellen auf Modulen
Eine Modulare Anlage bietet die Möglichkeit, Betriebsstellen wie Anschlussgleise von kleinen Ladestellen oder Fabrikkomplexen in eine Anlage gestalterisch und betriebstechnisch zu integrieren. Die Zuordnung von solchen Betriebsstellen zu Bahnhöfen kann durchaus variieren. Bei den drei gezeigten Beispielen geht es nicht nur um ein mögliches Thema, sondern auch um Ausführung und Anordnung von Gleisen, Gebäuden und dergleichen.
Mehr Tiefe benötigt das Modul oben, auf dem ein mittelständischer Industriebetrieb mit Anschlussgleis untergebracht ist. Das nach vorn verlegte Streckengleis wird optisch durch eine Fußgängerbrücke fixiert und nach links durch eine Obergurtblechträgerbrücke, die einen größeren Graben oder auch Bach überspannt. Die Zufahrtsstraße führt aus dem Hintergrund zum Betreib, was die Einbindung an Module ohne entsprechende Straßenanbindung erleichtert.
Hier geht es nicht um den Gleisanschluss zu einer Ladestelle, sondern um den Abzweig von einer in Vordergrund liegende Bahnlinie. Die abzweigende Strecke ist mit einem Schutzgleis gesichert. Erst auf dem links folgende Modulkasten wird die zweite Bahnlinie über einen Modulkasten mit drei Modulkopfplatten weggeführt. Gestalterische Merkmale sind die Straßenbrücke und die angedeuteten Böschungen bzw. Stützmauern. Sie vermitteln den Eindruck, dass die Bahnstrecke in einem kleinen Einschnitt verläuft. Die rechte Stützmauer sollte eine kurze Fortsetzung finden, um eine homogene Landschaft zu erhalten.
Bahnhöfe auf Modulen und Segmente
Bahnhöfe werden gleichfalls auf Modulkästen aufgebaut. Da die Gleisanlagen von Bahnhöfen typischerweise nicht symmetrisch aufgebaut sind, lassen sich die Modulkästen des Bahnhofs vertauscht oder gar verdreht einbauen. Die Modulkästen lassen sich zwar beliebig verbinden, die Gleislage macht dem jedoch einen Strich durch die Rechnung. Das bedeutet, dass es sich bei dem Anlagenelementen um Segmente handelt, die nur in einer bestimmten Konstellation aneinanderpassen. Hier spielen auch unterschiedliche Gleisabstände eine Rolle.
Der Kleine Kruzungsbahnhof unseres Schaubilds ist auf drei Modulkästen aufgebaut, wobei nur der mittlere die rechteckige Grundform besitzt, auf dem sich die drei durchgehenden Bahnhofsgleise mit gleichem Abstand zueinander an der Mittelachse des Moduls orientieren. In diesem Fall kann der mittlere Teil zwischen den Bahnhofsköpfen auch gedreht eingebaut werden. Damit kommt der Modulgedanke wieder zum Tragen.
Ein Bahnhof auf Modulkästen aufgebaut bringt zudem den Vorteil mit, dass sich die Bahnhofsgleise bei Bedarf - und wenn es der Platz zulässt - mit dem Einbau entsprechender Modulkästen erweitern lassen. Damit ließen sich die recht kurzen Gleise des Beispielbahnhofs nach Bedarf durch einfügen von Modulkästen verlängern. So wie auf dem mittleren Modul das Ladegleis für einen Güterschuppen und ein Ladebereich untergebracht sind, können auf anderen z.B. ein Fabrikanschluss und/oder ein kleines Bw usw. arrangiert werden.
Module für den Abzweig
Mit Verzweigungsmodulen lässt sich das Streckennetz einer Modulanlage ausbauen. Mit den neuen Streckenästen ergeben sich Mehr und interessante Betriebsmöglichkeiten. Der Abzweig einer Nebenbahn ist dabei wohl die Variante mit der größten Verbreitung. Unabhängig vom gewählten Thema sind drei Kopfplatten erforderlich: zwei für die durchgehende Stammstrecke und eine für die abzweigende Bahnlinie. Dabei kann die Grundform des Kastens das klassisches Rechteck mit einer abgeschwenkten Seite oder auch als gleichschenkliger polygoner Kasten ausgeführt sein.
Auf dem Modul ist der Abzweig einer eingleisigen Strecke mithilfe einer Weiche EKW verwirklicht. Da die Strecke relativ dicht am hinteren Modulrand entlangläuft, wurde das Blockstellegebäude an der eingleisigen Strecke platziert. Das Läutewerk ist ein hübsches Accessoire, angesichts des blau-beigen Akku-Triebwagens doch ein Museumsstück. Details wie der kleine Garten des Blockstellenwärters oder die Reihe der Doppeltelegrafenmasten bereichern die Szene. Auffällig ist der Wasserturm im Zwickel der Strecken.
Der letzte Entwurf im Reigen der Modulkästen zeigt eine Abzweigstelle auf einem asymmetrischen Modulkasten. Auch hier unterbrechen zwei Gestaltungselemente den länglichen Charakter des Moduls. Rechts wieder der kleine Graben bzw. Bach und auf der linken Seite die Straßen auf einem Damm. Dieser schließt das Modul nach links gekonnt mit zwei Brückenkonstruktionen über den Streckenästen ab. Der Damm mit der Straße und den Brücken könnte hier den Übergang zu einer Kulisse kaschieren, hinter der sich eine Kehrschleife anschießt. Das Gebäude im Dreieck von Gleisen und Straße ist ein Dienstgebäude der Bahn mit nicht genau definierten Funktion.