This site is also available in English language - press the EN button top left
americaN-Nordtreffen 2017 in Bremen
Zum dritten Mal fand das Nordtreffen im Schuppen Eins in Bremen statt und wieder konnten wir uns über die Teilnahme unserer schwedischen Freunde freuen, die die weite Anreise über alle Brücken und Fähren nicht gescheut hatten. Die Planung des Arrangements erfolgte auch beim dritten Mal durch Peter, der Fahrplan und die job descriptions entstanden in Dirks Werkstatt, Wolfgang gestaltete das Fahrplanheft mit dem rule book und Martin übernahm die DCC-Planung. Der Aufbau benötigte etwas länger als geplant, aber in gemeinsamer Anstrengung war Donnerstag abend alles fahrbereit und Freitag früh konnte der Betrieb mit vielen neuen und erweiterten Modulen beginnen. Wir spielten diesmal das Jahr 2010 und alle Züge außer den Passagierzügen bekamen eine Doppeltraktion.
Das Arrangement (hier im Panorama) beruhte in seinen Grundidee auf Marcs Konzept des transcontinental yards, das sich mit der Durchführung eines Modultreffens mit nur einem Yardkomplex beschäftigt. Der TransCo Yard „Quebec City“ ist Anlaufstelle für Frachten aller Farben. Zudem ist er Ausgangs- und Endpunkt aller Züge, sofern diese nicht als locals in Yards auf der Strecke gebildet werden. Im konkreten Aufbau wurde nun auf einer Seite ein Yard als Repräsentation der outer world angedockt, auf der anderen Seite ein weiterer Yard als storage yard für Leerwagen. Damit ergab sich ein 17 Meter langer Yardkomplex, der regelmäßig von mindestens einer Vierermannschaft bedient wurde. Natürlich mußten im Tagesrythmus zwischen Parkwater und Centralia noch Ausgleichswagen mit einem Transfer verschoben werden.
Die Locals begannen in Bay Harbor und Hoquiam oder wurden an ihren Heimatbahnhöfen Tacoma, Springfield und Whitehall von transfer runs mit den notwendigen Wagen versorgt. Insgesamt betrieben wir fünf Branches mit jeweils eigenen Bahngesellschaften, dazu kamen die Übergabe von der outer world aus Parkwater und ein Wendezugbetrieb von modernen commuter trains mit passenden Steuerwagen. In den Betriebsstellen Cascade und Mesa zweigten jeweils Branches ab. Von ihnen aus bis zu Quebec City yard wurde der Betrieb vom Yard Manager dispatcht. Die Funkgeräte zur Kommunikation lagen auf den ops-boards bereit, auf denen auch die train registers für die Fahrplanzüge auslagen.
Das Konzept Transco-Yards mit fünf Branches war gewählt worden, weil es mehrere der beliebten und geruhsamen local jobs erlaubte und auch insgesamt viele Mitspieler beschäftigt halten konnte. Zusätzlich gab es Fahrplanbetrieb mit ausgewählten Güterzügen und die commuter trains, die im Wendezugbetrieb verkehrten. So war für jeden Betriebsgeschmack etwas dabei, was man als Mitspieler machen konnte. Erfahrungsgemäß melden sich kaum mehr als die Hälfte der Mitspieler rechtzeitig vorher an und so war es auch diesmal. Dennoch überwog das aktive Modellbahnspiel über das Plaudern in der crew lounge.
Bei der Vorstellung des Transco-Konzepts waren seinerzeit einige Bedenken geäußert worden, die aber sich nicht alle bestätigten. So war es kein Problem, Rangierer für das live staging in den beiden beiden Schattenbahnhöfen zu bekommen, unbeliebt war hingegen der Job desYard Managers, wahrscheinlich, weil dieser nach der Aufgabenverteilung selber keine Lok mehr bewegte. Auch die vorher simulierten und in den Fahrplan übernommen Zeitabläufe funktionierten gut, ging das Zusammenstellen der Züge doch recht schnell. In der realen Umsetzung des Konzepts mußte aber dann doch ein kleiner zusätzlicher Schattenbahnhof integriert werden, um die Ganzzüge von Haslingen aufzunehmen und ein „Überlaufen“ des zentralen staging yards zu verhindern.
Heiko hatte funkgesteuerte Uhren entwickelt, die via Fernbedienung vom Dispatcher beschleunigt und verlangsamt werden konnten, ein Prinzip, das einwandfrei funktionierte und auch gerne genutzt wurde.
Zur Ausgestaltung der Binnenfrachten wurde auch viel diskutiert, war nun deren Anteil doch schon recht hoch. Hier wurde die neue Lösung auch schon skizziert und wird auch gesondert noch vorgestellt. Die bisherige Gestaltung und der reine Pendelverkehr werden verworfen. Die neue Gestaltung der Frachtzettel sieht eine „A“ und eine „B“-Seite vor. Der Wagen fährt zuerst nach A (wenn er da nicht zu Betriebsbeginn schon steht), dann nach Drehen der Karte nach B. Dort kann der Frachtzettel gezogen werden und der Leerwagen fährt ganz klassisch in den end oder storage yard. Bei mehreren Lieferungen in der Woche wird der Zettel mehrfach für die jeweiligen Tage ausgedruckt. Vorteil ist auch, dass so der Binnenfrachtzettel auch dann verwendet werden kann, wenn der „Partnerbetrieb“ bzw. das entsprechende Modul nicht aufgebaut sind. Er wird dann ohne neues Sortieren zu einem klassischen Frachtzettel in die outer world.
Nicht zuletzt die zahlreichen Tagesgäste am Samstag mit vielen Fremo-Kollegen aus der Bremen-Oldenburger H0-Fraktion gab dem Treffen einen sehr kommunikativen Charakter, in dem viele fruchtbare Diskussionen zu weiterer Verbesserung und Weiterentwicklung des americaN-Betriebs, aber auch zum Verein überhaupt stattfanden.
Leider kann im Herbst 2018 in der hervorragend ausgestatteten Lokalität des Schuppen Eins kein Treffen mehr stattfinden, zu weit liegen die Erwartungen vom Vermieter und die finanziellen Möglichkeiten des Vereins inzwischen auseinander, ein Umstand, der nicht nur diesen Raum betrifft. Immerhin war es möglich, in den bisherigen drei Bremer Treffen ein paar neue Varianten des americaN-Betriebs auzuprobieren. Die gemütliche Schule in Vögelsen bleibt uns vorläufig erhalten und wir freuen uns jetzt schon auf das Treffen dort im Februar.
Auch zu diesem Treffen gibt es ein Video von Hagen.