Moyie Lake
Das Modul Moyie Lake entstand – so wie einige zuvor – aus der Notwendigkeit, mehr Strecke auf einem engen Raum unterzubringen. Daher wurde bewußt auf den Mindestradius 1m verzichtet, um am Ende einer Strecke nach einer engen Kurve den Schattenbahnhof platzsparend anschließen zu können.
Ausgangspunkt beim Bau waren die vom Abriss zweier ST-Module übrig gebliebenen Rückwände mit blauem Hintergrundpapier. Sie sollten die inneren Seitenwände des Neubaus werden, woraus sich ein Radius des Gleises von 705 mm ergab. Um diesen engen Radius etwas zu vertuschen, sollte ein Teil der Strecke als Einschnitt dargestellt werden, außerdem sollte die Mitteltrennung der beiden Teilstücke auf das neue Bergprofil zugreifen.
Ein zweites Motiv war, nachzuweisen, das auch bei gebogenen Außenwänden ein völlig verzugfreier Bau des Moduls möglich ist, weswegen hier kurz auf den Bau eingegangen wird. Die vorhandenen, gebogenen Teile hatte ich einst aus drei Schichten 3mm MDF über eine gebogene Form verleimt. Statt der sich eigentlich ergebenden zwei mal 90 Grad kürzte ich diese auf zwei mal 75 Grad, um ein weniger schematisches Ergebnis zu haben. An diese wurden die 12mm Sperrholz-Endprofile verschraubt und geklebt, zwischen denen wiederum das Trassenbrett aus 15 mm Multiplex ohne weitere Auflagebrettchen eingeklebt und verschraubt wurde. Das Ergebnis war jetzt bereits eigenstabil umherzutragen. Es ist hier vielleicht zu erwähnen, das neben den beiden Bergprofilen, die von einer Bestellung übrig geblieben waren, ausschließlich Abfallholz und anderes Restmaterial zum Einsatz kam, um Geld zu sparen.
Im nächsten Schritt wurden jeweils zwei weitere Rippen eingesetzt, um das Trassenbrett und die Wasserfläche aus schwarzem PVC-Hartschaum zu stützen. Auch die Felsformationen aus Gummimaterial, das bei Wolf Creek übrig geblieben war und das ich gerne mal ausprobieren wollte, wurden jetzt schon mit Heißkleber positioniert. Die Modulseitenwand auf der Außenseite konnte in zwei Schichten 4 mm Sperrholz mit senkrecht laufender Maserung leicht über die je vier Rippen gebogen werden. Ein durchlaufender schmaler Stringer wurde als innere Auflage der Wasserfläche eingesetzt. Nun wurden mit Hilfe von Styrodur und Fliegengitter die Landschaftsflächen geschlossen. Styrodur wurde aus Gewichtsgründen nur teilweise verwendet.
Die Landschaftsgestaltung erfolgte mit Pappmaché aus der Tüte, das sich nach ersten Erfahrungen besser mit dem Fliegengitter verbindet, weil es sich durch die kleinen Löcher durchdrückt und somit stabiler wird als aus Zeitungspapier selbst gemachtes Papiermaché. Felsformationen zwischen und neben den unterschiedlichen Reststücken der Gummifelsen wurden mit Cutter und Schmirgelpapier geformt, das Wasser mit Vallejo-Acrylwasser hauchdünn übergossen und nach etwas Antrocknen im zähen Zustand mit einem Schaugummistück in Wellenformen gebracht. Der Rest war dann schnell mit Streumaterial und verschiedenen Modellbäumen und -sträuchern vollendet. Auch hier kam diverses Restmaterial, auch Aussortiertes von anderen Fremofreunden, neben den Bäumchen von Freon und Sträuchern von Welberg Scenery zum Einsatz.
Der Modellgeschichte entsprechend stand das Vorbild nicht am Anfang, sondern erst nach der Festlegung auf ein Grundkonzept habe ich auf Google Earth ein passendes Vorbild gesucht. Die Strecke der CP am Moyie Lake schien passend. Bei weiterer Recherche fand ich einen Youtube-Film, auf dem ein Paddler die Felsformationen am Ufer abgefilmt hatte, was eine wunderbare Quelle und Inspiration darstellte.
Erster Einsatz wird beim Jubiläumstreffen 2023 in Magdeburg sein.