Vom 9. bis 12. Juli 2009, zum zweiten Mal im Turnsaal der Hauptschule Langenhart.
3. Regionaltreffen in St.Valentin
Fahrleitungsbetrieb mit technischen Problemen im Modulbau ?
Der durchgeführte Fahrleitungsbetrieb übertraf alle Erwartungen !
Wie vielen FREMO - Mitgliedern sicherlich bekannt ist, wird der Fahrleitungsbetrieb bzw. der Oberleitungsbetrieb noch sehr wenig im Modell bzw. Modulbau umgesetzt. Grund wird vermutlich die nicht von der Hand zu weisende Empfindlichkeit der Fahrleitung beim Reinigen der Gleisanlagen, beim Aufbau und Abbau der Module und bei Unfällen sein. Dabei ist die elektrische Zugförderung meines Erachtens eine sehr ansprechende Darstellung des elektrischen Zugbetriebes, sowohl auf der Neben- als auch auf der Hauptbahn. Zudem gibt es eine Vielzahl von wunderschönen E-Lokomotiven und E-Triebwagen (Altbau/Neubau), die bei dem einen und anderen nicht zum Einsatz kommen, weil halt die Fahrleitung fehlt.
Neugierig auf die für in St. Valentin angekündigte Besonderheit Fahrleitungsbetrieb zwischen zwei Bahnhöfen, welche bereits auf dem Rosenheimer Treffen vorgestellt wurde, machten wir, Lutz Brenneis und ich, Peter Ittameier, uns auf den Weg von Hamburg nach St.Valentin.
Der Fahrleitungsbetrieb fand zwischen dem Einsatz bzw. Betriebsbahnhof St.Rudolph (ÖBB), von Alexander Baltzewitsch, dem Ladestellenmodul mit Haltepunkt Michelried (DB), gebaut von Olaf Fröhlich und dem Bahnhof Spital am Pyhrn (ÖBB), gebaut von Alexander Baltzewitsch, statt. Das Modul mit dem Haltepunkt Michelried (DB) ließ sich fahrleitungstechnisch ohne Probleme in das Arrangement einfügen. Streckenmodule gerade und gebogen wurden von Gerald Gottlieb gefertigt und eingebunden. Eine Besonderheit des Einsatzbahnhof St.Rudolph (ÖBB) bot die Einfädelungstechnik für die Stromabnehmer mit einer, von Alexander Baltzewitsch, aus klaren Kunststoff gefertigten Welle. Hier wird der Stromabnehmer der E-Lok / Triebwagen aus dem nicht überspannten Teil des Moduls gleitend unter den Fahrdraht geführt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Bahnhof Spital am Pyhrn in einer terminlich kurzen Zeit von Alexander Baltzewitsch erstellt worden ist, um an diesem Treffen die Schönheiten und die Zuverlässigkeit des Fahrleitungsbetriebes darzustellen. Mein Meinung dazu: es ist vorzüglich gelungen!
Der Aufbau und spätere Abbau der Module mit Fahrleitung im Strecken- / Bahnhofsbereich bereitete keine Schwierigkeiten. Das Verbinden bzw. Trennen der Fahrleitung (0,3mm Bronzedraht) zwischen den Modulübergängen wurde meines Erachtens technisch sehr gut gelöst, wie sich bei dem durchgeführten Betrieb während des Treffens herausstellte. Kein Verhaken zwischen Stromabnehmer und Fahrleitung. Von der Optik und von der Betriebszuverlässigkeit bietet sich der 0,3mm Bronzedraht als optimales Material an. Das zeigte sich sowohl im Bahnhofsbereich mit Quertragwerken als auch im Streckenbereich, wo bis auf einige Komponenten wie z.B. Masten, Seitenhalter, Isolatoren von Sommerfeldt alles in Eigenfertigung entstand. Die notwendige Abspannung des Fahrdrahtes und Tragseil erfolgt über Radspannwerke, bei denen Bleigewichte den Fahrdraht auf richtige Spannung halten, was im Fahrbetrieb sehr wichtig ist. Um einen guten optischen Eindruck des Fahrleitungsbetriebs zu erreichen, ist die Modifizierung der Stromabnehmer unerlässlich. Mechanische Leichtgängigkeit des Stromabnehmers ist hier gefordert, um ihn mit einer sehr geringen Kraft an den Fahrdraht zu bringen. Bei den eingesetzten E-Loks / E-Triebwagen war die Leichtgängigkeit so gut, dass der Stromabnehmer mit einem kurzen Luftstoß niedergedrückt werden konnte.
Das Bild, welches im Fahrbetrieb wiedergeben wurde, war sehr überzeugend (kein Auf und Nieder des Fahrdrahtes). Ich wünsche jedenfalls der Fahrleitungsfraktion, zu der ich mich nun einmal zähle, für die Zukunft weitere verstärkte Umsetzung. Das Treffen in St.Valentin hat diesen Teil sehr überzeugend dargestellt.
Zum Abschluss noch einige Worte zum Treffen. Der Fahrbetrieb auf dem restlichen Arrangement ohne Fahrleitung war natürlich auch vorzüglich. Es war ein gelungenes Treffen, dass mit einem gemütlichen Beisammensein und Essen sein Ende in einem St.Valentiner Gasthof fand. Für die Ausrichtung des Treffens den Organisatoren unseren herzlichen Dank.
Text: Peter Ittameier
Arrangement: Gerald Gottlieb