4. Sommertreffen Southwest Division - Ubstadt 2021
Thomas Stauss
All Aboard – und hast du auch F0 gedrückt?
Vom 05.08.2021 bis 08.08.2021 hat in Ubstadt unter strengen Hygienemaßnahmen das 4. Sommertreffen der Southwest Division stattfinden können. Das Treffen fand im Verhältnis zur Hallengröße in kleiner Runde mit 12 bis 18 Teilnehmenden statt. So konnten die Hygienemaßnahmen gut eingehalten werden. Der Ungeimpfte und die wenigen noch nicht fertiggeimpften haben jeden Vormittag vor Betriebsbeginn einen Selbsttest durchgeführt. Jedes Mal hat sich die ganze Gruppe über negative Ergebnisse gefreut.
Der Aufbau zog sich relativ lange hin. Wir sind alle aus der Übung. Aber trotzdem kam kein Stress auf. Die Planung von Hardy ging perfekt auf. Zur Inbetriebnahme gab jeder sein Bestes. Nachdem alle Module standen, wurde von Peter und mir das Loconet in Betrieb genommen, andere Teilnehmer haben die Strecken kontrolliert, Übergänge justiert, kleine Probleme behoben und schon ging es über ins freie (Test-)Fahren und Bestücken der Betriebsstellen für die erste Session.
Das Layout zu dem 12 Fremoianer ihre Streckenmodule und -segmente sowie Betriebsstellen mitbrachten, bestand aus 18 m Nebenstrecke und einer 116 m langen, teils zweigleisigen Hauptstrecke (Main) mit den Betriebsstellen Mussel Shoels (Yard), Penny’s Bluff, Marengo Swamp, Magnolia, Upper Terminal, Granite Falls, St. Michéle, Dale Creek Trestle, Golden mit Anschluss nach Golden Industries und Flats. In der Main folgten von verschiedenen Fremo-Mitgliedern diverse Streckenmodule mit Abzweig in die Branch nach 7th Street und die Main kreuzend nach Clearwater. Weiter ging‘s durch die Winnemuca Curve und White Plains nach Dixie Springs und durch die zweigleisige 180° Kurve in den Loop Yard.
Das Treffen stand unter dem Motto „Transition Time“, so dass sowohl die letzten Dampfloks als auch early Diesels zum Einsatz kamen. Eine der Dampfloks, die von ihrem Besitzer extra für das Treffen digitalisiert wurde, stach selbst unter den anderen Messingloks besonders hervor. Laut ihrem Besitzer leuchtet das Headlight bei analoger Fahrweise, nicht aber im Digitalbetrieb. Bemerkungen wie „Hat das Headlight nach dem Dekodereinbau einmal kurz aufgeblitzt?“ und ähnliches bis zu Fragen zum Einbau des Vorwiderstands blieben nicht aus. Die Frage, ob F0 am Fredi auch gedrückt war, wurde erst mal mit einem erstaunten Gesicht beantwortet.
Viele der eingesetzten Fahrzeuge waren gesupert und zum Teil auch vorbildlich gealtert. So waren im SantaFe-Reefer-Block von der SantaFe-Historical Society mit dem jährlichen Modellbaupreis – dem „blue Ribbon“ – ausgezeichnete Reefer eingereiht. Der Zug wurde von ebenfalls ausgezeichneten SantaFe Cabooses würdig abgeschlossen.
Der nächste Morgen begann mit der Streckenbegehung und Einweisung in die einzelnen Betriebsstellen. Danach stellten Sylvia und Stefan, die den Fahrplan gemacht haben, das Betriebskonzept vor. Nach der Verteilung der Dienstaufträge ging es an die Fahrregler. Die Dienstaufträge waren vielfältig. So wurde es über das ganze Treffen für die Dispatcher und die Lokführer nie langweilig. Die Locals hatten pro Auftrag ein oder zwei Betriebsstellen abzuarbeiten. Je nach Wagenaufkommen haben sich manche Betriebsstellen im Laufe der Sessions durch das immer höhere Frachtaufkommen zu wahren Rangierhöllen gemausert. In all die Rangierereien der Locals waren natürlich durchfahrende Manifest Freights (Thrues) eingeflochten, die die eingesammelten Wagen samt Fracht zur schnellen und sicheren Zustellung von Yard zu Yard bringen mussten. Neben den Personenzügen waren weitere, wie in der Southwest Division üblich, sehr lange Güterzüge als Specials eingeplant, so dass die Dispatcher immer allerhand zu tun hatten, um Zugkreuzungen zu planen, den Verkehr flüssig und den Fahrplan einzuhalten. Während der ersten Session kam übrigens die Ansage, dass das Headlight der oben erwähnten Lok auch mit gedrückter F0-Taste nicht leuchtet.
Dass wir alle etwas außer Übung sind hat sich daran gezeigt, dass völlig untypisch abends nicht noch eine weitere Session gefahren wurde, sondern das freie Fahren dominierte. Da haben sich dann schon mal drei unterschiedliche Union Pacific Gasturbinen getroffen, was bei den Besitzern zu interessanten Fachgesprächen führte. Auch eine weitere Union Pacific Großlok, die Big Boy, war in den Sessions im Einsatz und zwar auf speziellen Wunsch von Peters vierjährigem Enkel, der uns als jüngster Treffenteilnehmer einen halben Tag unterstützte und stilecht im Big Boy T-Shirt erschien
Am frühen Sonntagnachmittag begann der Abbau und um 17:00 Uhr war in Windeseile das Meiste wieder in die Autos und Anhänger verstaut. Jens warf daher die Frage auf, warum wir das nächste Mal nicht mit dem Abbau beginnen. Der ginge schneller als der Aufbau und wir kämen dann schneller zum Fahren ;-)
Ich glaube das zeigt ganz gut die tolle Stimmung, die beim Treffen geherrscht hat. Hoffen wir, dass viele weitere Fremotreffen wieder so erfolgreich stattfinden können. Ach ja – das Headlight der Dampflok des Kollegen leuchtet inzwischen auch, seit der Motor umgepolt ist und somit die logische und tatsächliche Fahrtrichtung übereinstimmen. Also auch diesbezüglich ein erfolgreiches Treffen :-)