Drittes H0m – Rheinlandtreffen, Osberghausen
Markus Monzel
Trotz der gegenwärtigen Situation konnte ein regionales H0m Treffen in Osberghausen mit max. 10 Teilnehmern unter Einhaltung der Auflagen durchgeführt werden. Mit dem Arrangement, das aus 53 Schmalspur- und 23 Regelspurmodulen bestand, konnte neben dem reinen Binnenverkehr von Güter- und Personenzügen im Schmalspurbereich ein umfangreicher Güteraustausch zwischen der Regelspur und Schmalspur im Übergabebahnhof Katterbach durch Rollwagenverkehr realisiert werden.
Aufgrund der gegenwärtig andauernden Situation und der dadurch bedingten zwangsläufigen Absage der überregionalen Treffen, hatte sich eine kleine Schar aus dem Dunstkreis der rheinischen H0m – Fraktion unter der Federführung von J. Piffka überlegt, ob es nicht möglich ist, mit einem überschaubaren regionalen Teilnehmerkreis und unter strikter Einhaltung der Vorgaben sowohl des Vorstandes als auch der Auflagen der regionalen Administration möglich ist, ein kleines H0m-Treffen mit max. 10 Teilnehmern zu organisieren bzw. durchzuführen.
Nachdem uns eine 250qm große Sporthalle in Engelskirchen - Osberghausen zur Verfügung stand, das eingereichte Hygienekonzept vom Vorstand genehmigt wurde und auch das zuständige Ordnungsamt keine Einwände hatte, konnte das geplante H0m-Treffen in der Zeit vom 09.-11.10.2020 durchgeführt werden.
Der Aufbau erfolgte am Freitagnachmittag durch 6 Teilnehmer und war aufgrund von zwei kleineren Beanstandungen, die aber behoben werden mussten, gegen 21:00 abgeschlossen.
Das geplante und realisierte H0m – Schmalspur-Arrangement, das insgesamt 53 Module umfasste, wurde über den Übergabebahnhof Katterbach an ein Regelspur-Arrangement, das 23 Module umfasste, angeschlossen. Vom SBhf Honrath führte die Regelspur in einer weiten Rechtskurve über den HP Hasselbäch an der Tonverladung Kannebecker vorbei, um dann in einer weiteren Rechtskurve in einem langen und geraden Streckenteil im Übergabebahnhof Katterbach zu enden. Die Tonverladung Kannebecker wurde vom SBhf aus bedient.
Durch den zwischenzeitlich fast abgeschlossenen Umbau des Übergabebahnhofes Katterbach wurde die Aufnahmekapazität des Übergabebahnhofes deutlich verbessert und ermöglichte umfangreichere Betriebsbewegungen sowohl im H0m-Schmalspur- als auch im Regelspurbereich. Dadurch konnte bei der Fahrplangestaltung eine wesentlich optimalere und auch dichtere Umsetzung der Betriebsabläufe vorgesehen werden. Und es bleibt als Fazit der Session festzuhalten, dass die durchgeführten baulichen Änderungen den gestellten Anforderungen umfänglich gerecht wurden und es zu keiner Zeit zu irgend-welchen betriebsbedingten Engpässen bzw. Knotenbildungen kam.
Im Personenverkehr wurde Katterbach im Fahrplanverlauf durch je eine Ferkeltaxe BR 172 und einen lokbespannte P (ein Doppelstockwagen als Steuerwagen, ein Gepäckwagen, BR 110) bedient.
Der P führte auch am frühen Morgen zwei Stückgutwagen mit, die tagsüber im Stückgutverteilerzentrum Katterbach ausgestellt wurden. Das mitgeführte Stückgut wurde dann in insgesamt vier Schmalspurgüterwagen umgeladen, die fahrplanmäßig an den vorgesehenen Entladestellen im H0m-Arrengement am Vormittag ausgestellt und am späten Nachmittag wieder nach den Fahrplanvorgaben eingestellt wurden.
Mit dem abendlichen P wurden die Stückgutwagen dann wieder zum SBhf Honrath zurückgeführt
Als Besonderheit ist hier anzuführen, dass der erste morgendliche P zusätzlich einen offenen GW, der mit einer Vielzahl voller Milchkannen beladen war, auf dem Weg von Katterbach nach Honrath mitführte.
Die vollen Milchkannen mit frischer Milch, die an den verschiedenen Bahnhöfen und Haltepunkten der Schmalspurstrecke durch einen frühmorgentlichen PmM ( Personenzug mit Milchbeförderung ) fahrplanmäßig eingesammelt und im H0m-Endbahnhof Katterbach dann auf den offenen Regelspurwagen umgeladen wurden, um dann zur Molkerei über den SBhf Honrath befördert zu werden.
Der lokbespannte P, der nachmittags von SBhf Honrath nach Katterbach fuhr, brachte dann die leeren Milchkannen in einem offenen GW mit.
Diese wurden dann nach dem Umladen in einen offenen Schmalspurgüterwagen wieder mit einem PmM, in dem der GW eingestellt wurde, von Katterbach nach den Fahrplanvorgaben auf dem gesamten Schmalspurstreckennetz verteilte. Der offene Regelspur-GW wurde über Nacht in Katterbach abgestellt.
Das geplante Güterverkehrsaufkommen mit Regelspurgüterwagen wurde durch mehrere Ng’s von und nach Honrath sichergestellt, die in der Regel zwischen 5 und 7 GW mitführten.
Das Auf -und Abrollen der Regelspurgüterwagen auf die eingesetzten Rollwagen erfolgte mit der in Katterbach ortsansässigen DR – BR106 und wurde durch das eingesetzte Personal, das den fahrplanmäßigen Rollwagenzugdienst ableistete, durchgeführt.
Die Schmalspurstrecke führte von Katterbach über den HP Straßburgerhof, vorbei am Abzweig Osenau, der Tonverladung Hebborn zum Bhf. Berndorf, der als Spitzkehrenbahnhof eingesetzt war. Da der Bhf Berndorf nur mit überschaubaren Gleislängen und ausgestattet ist, waren die Vorgaben des jeweiligen Fahrplans und der max. Wagenzusammenstellung einzuhalten, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Nach dem Umsetzen bzw. dem Fahrtrichtungswechsel ging es von Berndorf dann wieder an der Tonverladung Hebborn, die tagsüber mehrfach durch Rollwagen bedient wurde, über den Abzweig Osenau auf den Streckenast in Richtung zum Bhf Hasselfelde. Auf diesem Ast führte die Strecke zuerst am HP Birkenmoor, dann am HP ELMO (incl. Anschluss.) vorbei, um dann nach dem Passieren des Anschlusses der Papierfabrik den Bhf. Insfeld zu erreichen.
Vom Bhf. Insfeld aus erfolgte die Bedienung der Papierfabrik und ELMO ausschließlich durch Rollwagen. Die Strecke führte dann vom Bhf. Insfeld über den HP Kennzenich zum Bhf Klein -Muckern und dann weiter zum Endbahnhof Hasselfelde. In Klein Muckern war eine Holzverladung angesiedelt, die durch Schmalspur-GW bedient wurde.
Neben dem umfangreichen Rollwagenverkehr wurden die angeforderten Güter im Binnenverkehr durch reine Schmalspurgüterzüge transportiert; Stückgutwagen wurden morgens und abends in Personenzügen mitgeführt, die das gesamte H0m-Streckennetz befuhren.
Das Aus- bzw. Einstellen der Rollwagen und der Schmalspurgüterwagen erfolgte in Berndorf, Insfeld, Klein-Muckern als auch Hasselfelde durch das eingesetzte Zugpersonal nach den Vorgaben des jeweiligen Fahrplanes. In der Regel standen keine zusätzlichen Ortsloks zur Durchführung der Rangieraufgaben zur Verfügung
Insgesamt wurde ein kompletter Fahrplanumlauf, der mit den 38 einzelnen Fahrplänen genau 50 abzuarbeitende Zugleistungen auf der Regel – und Schmalspurstrecke umfasste, während der insgesamt 4,5 Fahrplanumläufe durch 5-7 Mitspieler bewerkstelligt; in allen Fahrplanumläufen war zudem ein Fahrdienstleiter eingesetzt. Die Kommunikation zwischen Lokpersonal und FDL erfolgte über zugewiesene mobile Telefone, die entsprechend der Hygienevorgaben behandelt wurden.
Es bleibt anzumerken, dass es trotz der geringen Anzahl von Mitspielern in den vorgesehenen Fahrplanumläufen zu keinen Zugausfälle gekommen ist und insgesamt nur sehr, sehr wenige Verspätungen zu verzeichnen waren. Ebenso gab es kaum technische Störungen im gesamten Arrangement, die aber allesamt sehr schnell behoben werden konnten und keine Auswirkungen auf den Gesamtablauf hatten.
Neben den gemeldeten Teilnehmern waren insgesamt 3 angemeldete Gäste zu unterschiedlichen Zeiten anwesend. Dazu zählte auch der Leiter des zuständigen Ordnungsamtes, der sich persönlich am Samstagnachmittag einen Eindruck von der Veranstaltung machte. Nach dem Abbau haben alle Beteiligten die Halle am Sonntagabend mit einem beseelten Lächeln verlassen und waren sich einig, dass es eine Wiederholung in 2021 geben sollte.