Petersfehner Regionaltreffen 2019 in CLOPPENBURG vom 30.05. bis 02.06.2019
Nach Cloppenburg und dann immer geradeaus: Wirkliches Piffeltreffen bei H0e
Heiko Herrche
English Summary
The narrow gauge layout in Cloppenburg depicted just a single branch line without any branch. On its long route of 360 feet it connected only 10 typically short stations and 5 single sided spurs. That led to calm and relaxed, but filled operations in an operating density close to that of a prototypical german narrow gauge line.
Die Halle wurde schon oft gelobt. Der Organisator Ulrich und seine Helfer hatten sich den Applaus bei der Abschlußbesprechung redlich verdient. Und am Pizzatag schaffte es fast jeder, die von ihm bestellte Pizza auch abzunehmen. Und sonst so?
Auf der schmalen Empore hatten wir 110 Meter H0e-Strecke in U-Form aufgebaut – wohlgemerkt: Strecke ohne Nebenäste. Da verloren sich die zehn - schmalspurtypisch kurzen - Bahnhöfe und fünf einseitig angebundene Anschlüsse beinahe. Wer von einer Betriebsstelle zur anderen wollte, musste jedesmal die Strecke ablaufen. Sich 'mal eben durchschlängeln ging natürlich nicht
Ein Regelspur-Schattenbahnhof und ein wenig Strecke bis zum Übergabebahnhof Lanken waren unsere kleine große, weite Welt. Das industrielle Zentrum Kupfermühle (Anhalt) war vom Planer Michael geschickt an den Anfang des Arrangements gestellt. So war die Strecke zum allergrößten Teil eine ländliche Erschließungsbahn.
Ein Halbtagsplan dauerte zweieinhalb Echtstunden. Das reichte für die Zugmannschaften gerade, die Strecke einmal hin und zurück zu fahren. Unweigerlich stellte sich das Gefühl echter Entfernung ein – und wenn es nach einem Marsch von einem Viertelkilometer nur in den Füssen war.
Es waren nur zwei reine Schmalspurzüge, zwei Rollwagenzüge und eine Lok der Industriebahn Petershütte auf der langen Strecke. Deshalb gab es auch verhältnismäßig selten Kreuzungen und Überholungen. Um die Mitspieler überhaupt noch zu sehen, brauchte man schon eine gute Gleitsichtbrille.
Der Zugleiter konnte entspannt arbeiten, ohne dass seinem Telefon die Besetztzeichen ausgingen. Die Zugmannschaften genossen die langen Streckenfahrten, an deren Ende es auf den letzten 35 Metern geschlossen 3 Bahnhöfe und Strecke nach Hümmlinger Vorbild aufgebaut waren. Diesmal musste kein Zugpersonal Angst haben, dass ihm die Rotte im Nacken sitzt, um die überlastete schmalspurige Strecke umzunageln, zweispurig auszubauen und zu elektrifizieren.
Der gelungene Fahrplan von Helge verzichtete ganz auf die üblichen „Fahrschulleistungen“ mit hin und her rollenden Triebwagen. Kein Zug verkehrte, der nicht zumindest Milchkannen, Verstärker- oder Stückgutwagen aufgenommen oder abgesetzt hätte. Und mindestens die Hin- oder Rückleistung jedes Plans erforderte anspruchsvolleres Rangieren.
Hilfreich war die vorab versandte, anschaulich formulierte Beschreibung aller Züge und ihrer Aufgaben. Für alte, vergessliche Männer wie mich war das aber noch nicht genug. Erst einige kurzfristig vorgenommenen Ergänzungen in den ohnehin schon sehr ausführlichen Buchfahrplänen halfen mir - und einigen anderen, deren Namen mir entfallen sind – auf die Sprünge.
Von oben herab konnten wir auf unsere auf dem Hallenboden gebliebenen H0er herabsehen. Unser Regelspur-Schattenbahnhof und der H0RE-Schattenbahnhof Michelstadt tauschten Frachtzettel und Frachten - aber keine Wagen - aus. Auf dem H0-Arrangement, das sich wie eine Spur T-Anlage (Maßstab 1:400) unter uns erstreckte, konnten wir verfolgen, wie die Frachten fast immer den Weg zu uns fanden. Schade nur, dass andererseits die Breitspurigen keine Frachten bei uns anforderten – trotz Frachtenmangels.