FREMO Regionaltreffen Niedersachsen
Vom 29.11. bis 01.12.2002 war eine Spur 0 Modulanlage beim FREMO Regionaltreffen in Braunschweig - Bienrode aufgebaut.
Zusammen mit den veranstaltenden N-Spur Freunden teilten wir uns einen Raum des dortigen Gemeinschaftshauses. Betrieben wurde eine ca. 22 m lange Anlage mit einem Endbahnhof, einem Kreuzungsbahnhof und einem Fiddle –Yard in Form eines 'L'. Gefahren wurde digital mit einer DCC-Zentrale, LocoNet und Handreglern.
Arrangementsplan 0 als PDF-Datei.
Zum Betrieb: Teile der Spur 0 Anlage wurden anfangs mit einer 'Intellibox' Zentrale betrieben, nach dem vollständigen Aufbau wurde diese gegen einen 'Chief' ausgetauscht. Es waren verschiedene Handregel (FRED und von Digitrax) im Einsatz. Die Geräte waren ausnahmslos kompatibel und konnten problemlos miteinander verwendet werden.
Es waren fast dieselben Anlagenteile wie bei der Jahreshauptversammlung 2001 in Meine vorhanden. Diesmal wurden aber die Züge nicht von einem Bahnhof zum nächsten weitergegeben, sondern aufgrund des digitalen Betriebes durchgehend gefahren. Einen Fahrplan gab es nicht, jeder erledigte seine Rangiergeschäfte nach eigenen Vorstellungen. Wenn die Züge in einem Bahnhof einfahren sollten, musste erst eine ordnungsgemäße, sichere Einfahrt erfragt werden. Dies konnte durch den Pfiff der Lok erfolgen, geschah aber meist durch simples Erfragen im Bahnhof.
Fahrplan ?
Eine Bewertung: Nachzudenken wäre über einen Fahrplanbetrieb.
Auch wenn ein so 'lockeres' Fahren keinen Zeitstress aufkommen lässt, und wegen der wenigen Mitspieler, 3 bis 4, Absprachen sofort umgesetzt werden konnten, erscheint mir ein geregelter Fahrbetrieb doch konstruktiver und sinnvoller.
Der Fahrplan könnte ja auch so aussehen:
Fahrt mit P/G-Zug 1001 von A nach C mit rangieren in B Fahrt mit G-Zug nach Eintreffen von Zug 1001 von C nach A und Mitnahme eines Wagens in B usw.
D.h. es werden keine Fahrtzeiten festlegt, sondern Abläufe der Zugfahrten.
Digital Betrieb
Absolut begeistert war ich vom digitalen Betrieb und den Möglichkeiten, die Züge ganz einfach über die gesamte Anlage zu fahren. Technische Probleme gab es, wie bekannt, nur bei Kurzschlüssen. Diese traten fast ausnahmslos dann ein, wenn eine Lok über eine falsch gestellte Weiche fahren sollte/wollte und wegen der falschen Herzstückpolarisierung der Kurzschluss auftrat. Dieser war aufgrund der geringen Anlagengröße eigentlich immer schnell zu beheben, so dass im Fahrbetrieb keine wirklichen Einschränkungen auftraten. Trotzdem ist festzuhalten, dass die Anlage besser in mehrere Abschnitte mit mehreren Boostern aufgeteilt werden sollte, um die Betriebsstörung möglichst gering zu halten.
Die Vorteile des digitalen Modellbahnbetriebs zeigten sich sofort: Rangierfahrten auf Gleisabschnitten mit mehreren Loks, kein umständliches Umschalten, Abschalten irgendwelcher Gleisstücke. Butterweiches Anfahren durch Lastregelung der Decoder, gleichmäßiges Fahren der Loks - all das sind hervorragende Gründe für digitalen Modellbahnbetrieb.
Geräusche
Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Fahren der Modelloks mit Sound. Die Möglichkeiten zum Abspielen der Sounds verschiedenster Lokbaureihen (z. B. von ESU, Dietz usw.) sind überwältigend und wirklich sehr realistisch: Anlassen von Dieselmotoren, das Rasseln von Pumpen der Dampfloks im Stand, die drehzahlabhängigen Dampfausstöße usw. Für den Betrieb interessant ist das Signal an der P oder L Tafel oder das Sichern durch Pfiff bei der Einfahrt in einen Bahnhof (bei Nebenbahnen an der Trapeztafel).
Bei unserem Treffen in Braunschweig - Bienrode wurden mehrere Loks durchgehend mit Sound gefahren. Es gab eigentlich keine Kritik - weder negativ aber auch nicht positiv. Ich möchte daher mal die Diskussion anregen, ob und wie man sich mit den digitalen Betrieb von Loks mit Sound vorstellen kann. Zum einen ist eine sehr realistische Eisenbahnatmosphäre möglich, zum anderen wird, gerade bei größeren Treffen, der permanente Geräuschpegel irgendwann lästig. Wenn man sich auf das Signalgeben (Pfeife oder Glocke) beschränkt, geht es wahrscheinlich noch, aber wenn das Fahrgeräusch von vielleicht 50 Loks ertönt wird es bestimmt zu viel. Denkbar ist dann vielleicht eine zeitliche Begrenzung o. ä. Wer hat Vorschläge?