FREMO-Treffen in Hamm 2013
Zum zweiten Mal nahmen wir am FREMO USA Herbsttreffen in Hamm teil. Es waren zwei US Arrangements in Spur 0 und 0n30 und unserer americaN Layout aufgebaut.
Wir haben das komplette Treffen in der Dampf-Epoche gefahren, wobei Dieselloks vorbildentsprechend Rangieraufgaben und einige Passenger-Trains übernahmen.
Neue Module
Bei dem letzten Treffen in Lauffen hatten wir festgestellt, dass die vielen neuen, großen und rangier-intensiven Anschließer auch ein entsprechende Infrastruktur an der Mainline benötigen. Diese Erkenntnis hatte zu einer erheblichen Bau-Aktivität geführt, es gab also viele neue Module zu bewundern.
Unter anderem hatten wir drei neue Yards mit Ocala (Claus), Burney (Marc) und Whitehall (Dirk). Dazu war Carstens großen Hafen „Linus Lane“ im Ersteinsatz: dadurch hatten wir neue, tolle Rangiermöglichkeiten auf der Mainline.
Marc hatte seine Burney Paper Mill komplett neu aufgebaut und erheblich vergrößert. Er hat auch zwei sehr flexible Anschließer gebaut, „Cayton Decalite“ und „Pondosa“. Jürgen hatte mit „Gauntlet“ ein neues Strecken- und Abzweigmodul mit einem sehr interessanten Gleiskonzept mitgebracht.
Das Arrangement
Jan hatte ein tolles Arrangement geplant, das den vorhandenen Platz ideal ausnutzte. Es gab eine lange Mainline von Sarah Creek Yard über Linus Lane, Rocky Point, Whitehall, Haslingen, OcalaYard nach Parkwater Yard. Dazu eine lange Branch, die bei Rocky Point abzweigte und über Aberdeen Yard, Fremont nach Trunklaid Valley führte.
Dazu zwei Industrie-Branchlines, eine von Haslingen zum Burney Paper Komplex, die zweite von Ocala Yard über Florida Chemicals zum Streckenmoduel „Gauntlet“. Hier ein Link zu dem Arrangement-Plan: Arrangement Hamm 2013
Jeden Tag wurden ca.210 Wagen in das Arrangement gefahren, davon etwa 70 als Ganzzüge nach Haslingen. Es gab je Tag 38 Jobs zusätzlich zu den 6 festen Positionen (Dispatcher, Whitehall Yardmaster, Haslingen Mill Switcher und Yardmaster, Haslingen Yard Switcher, Burney Paper Mill Switcher, Ocala Yard und Florida Chemicals Branch)
Das Betriebskonzept
Das Betriebskonzept bot einige Neuerungen, die zum Teil durch die neuen Module möglich wurden.
Die Locals starteten nicht in den Staging Yards, sondern wurden „life“ in Whitehall gebildet. Eine Local-Crew musst also zuerst die Lok aus dem Whitehall Engine Terminal holen, dann mit dem Yardmaster abstimmen auf welchem Gleis der Zug aufzunehmen ist und welcher Caboose zum Zug gehört. Der Job endete wieder in Whitehall mit dem Abstellen der Lok. Das war eine zusätzliche Bereicherung der Locals, die von allen Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurde.
· Die Wagen wurden durch Manifest Freights von den Stagig Yards zu den drei „life“ Yards (Whitehall, Haslingen, Ocala) verteilt. Die Manifests hielten nur an diesen Yards und nahmen nur Wagen für den End-Stagingyard mit. Der Verkehr zwischen den Yards wurde von den Locals abgewickelt
· Zusätzlich zur Branchline fuhren Locals als Turns auf der Mainline. Diese Locals bedienten alle Anschließer an der Main.
· Die Manifest Freights wurden in den Staging Yards vorgeblockt. Dadurch wurde das Rangieren in den „life“ Yards deutlich effizienter, da nicht der ganze Zug zerlegt werden musste sondern nur komplette Blöcke ausgetaucht wurden. Wie geplant führte das zu einer kürzeren Fahrzeit der Manifests und zu einem insgesamt flüssigeren Ablauf. Das bBlocken ist zwar zusätzlicher Aufwand beim Aufstellen der Züge, erhöht aber die Effizienz der „life“ Yards erheblich. Die Teilnehmer waren sich einig das dieses Konzept viel Potential bietet.
Dampf
Der Dampfbetrieb bot zusätzliche Neuerungen und Herausforderungen.
Dampfloks benötigen eine gute Gleislage, da hatten wir speziell bei einigen Notkurven Probleme. Auch ist ein Radius von 50cm zwar ausreichend, kann aber am Übergang zum Nachbarmodul zu Entgleisungen führen. Die Atlas #5 Weiche ist häufig problematisch für Dampfloks.
Für die Locals haben sich die Model Power Mikados von Dirk als ideal herausgestellt, die Kato Mikados haben mehr Probleme mit engen Radien und #5 Weichen.
Aber insgesamt waren alle Teilnehmer positiv überraschst und angetan von der Performance der Dampfer. Und ein Zug mit 40 Wagen hinter einer Cab-Forward sieht schon sehr klasse aus!
Als zusätzliche Neuerung hatten wir eine Simulation des Wasserverbrauchs durch Eieruhren geplant und auch zusätzliche Wassertürme an „strategischen“ Stellen im Arrangement aufgestellt. Einige Teilnehmer haben das auf „freiwilliger“ Basis ausprobiert und sehr positiv darüber berichtet. Es ist eine neue, zusätzliche Entscheidung ob man an einem Wasserturm vorbeifährt oder ob man lieber stoppt um nachzutanken.
Es wäre toll, wenn wir auch weiterhin gelegentlich Dampf-Sessions fahren würden. Dann wird jeder mit einer Eieruhr ausgerüstet…
...und sonst
Wir hatten wieder zwei Teilnehmer aus Schweden: Per und Per haben unsere Crew bestens unterstützt, sie waren eine echte Bereicherung für das Treffen.
Das Konzept der Manifest Freights eignet sich auch hervorragend um Neueinsteiger und Gäste an unserer Betriebskonzept heranzuführen. Es müssen alle wesentlichen Dinge gemacht werden (Kontakt zum Dispatcher, Track Warrants, Car Cards und Waybills) ohne das eine genaue Kenntnis der einzelnen Betriebsstellen nötig wäre.
Für zukünftige Treffen sollte die Anzahl der Mitspieler schon bei der Arrangement-Planung berücksichtigt werden. In Hamm hatten wir ein recht großes Arrangement für recht wenig Teilnehmer. Der Betrieb wurde am Samstag mit vielen Besuchern und Gästen sehr viel schneller und anspruchsvoller, speziell für den Dispatcher (Dank an Stephan!) und die Yardmaster.
Fotos des Arrangement gibt es von Oliver, Jürgen und auf Bahnhof Ofenerdiek
Text: Dirk Warwel