Nohfelden-Wolfersweiler: 11. Treffen der Southwest Division
U.S. Dampf und Diesel im Südwesten Deutschlands - Rüdiger Heß
English summary: Steam and early diesel dominated the rail-traffic in the middle of the last Century on U.S. American rails. Southwest-Division honored this railroad era with their Layout and the various traffic of the fifties in the unique and wonderful scenery they prepared in Wolfersweiler in the southwest of Germany. Steam pulled trains with heavy Passenger cars passed by. Local units brought the freight to their destination passing very interesting areas like the Gettysburg Military National park and other famous landmarks in H0scale.
Wolfersweiler und die Southwest-Division, die Verbindung kann man in vielerlei Wortspielereien ableiten. So ist zum Beispiel Lupus (lat. für Wolf) ein Sternbild am südlichen Himmel und das indogermanische Wort für Wolf kann man als „reißend“ übersetzen. Man kann hier also leicht vom Südlichen Sternenhimmel über South zu einem mit-reißenden Erlebnis in einer Villa (stammt aus dem römischen Wort für Weiler in dem Namen Wolfersweiler) kommen. Zumal man im Saarland gut leben und schlemmen kann, ähnlich den besser gestellten römischen Familien in ihren Villen im Südwesten vor mehr als 2000 Jahren.
Gut, ich gebe zu, es ist doch alles sehr weit hergeholt. Aber mal eine etwas andere Einleitung als das eintönige „Vom 30.06 bis 02.06 trafen sich…“, dennoch die Idee ist sehr reizvoll. Zumal mitreißende Züge gelaufen sind von bis zu 12 Metern Länge, das hieße in echt eine Länge von mehr als 1000 Metern langen Einheiten. Alleine das verdeutlicht den großen Vorteil der FREMO Bahnerei. Wo sonst kann man so lange Wagenschlangen fahren? Auf der beschaulichen Heimanlage mit Sicherheit nicht. So verwundert es nicht, dass die Gesamtlänge des diesjährigen Layouts mehr als 160 Meter betrug. Sogar der Nebenraum wurde genutzt um einen Nebenbahn-Abstellbahnhof von mehr als 6 Metern Länge zu integrieren.
Ganz zu schweigen von den „Mainline“ Schattenbahnhöfen, welche die längsten Züge problemlos aufnehmen konnten. Kein Wunder, bei Längen von fast 14 Metern. Eine der reizvollsten Epochen ist ohne Zweifel die Dampflokzeit. In den USA sowieso schon wegen der kolossalen Dampflokomotiven, ohne dabei gleich an „Big Boy“ oder „Challenger“ zu denken. Diese U.S. Dampfloks tummelten sich in einiger Zweisamkeit mit den ersten Dieselmaschinen jener Zeit auf dem Southwest-Division Layout in Wolfersweiler. Rio Grande, Union Pacific, Atchison Topeka & Santa Fe, Gulf Mobile & Ohio und Louisville & Nashville waren die am meisten vertretenen Bahngesellschaften auf der herrlich stimmigen Anlage, die von Gerhard Gnad geplant wurde.
Abwechslungsreicher Zugverkehr, wie er in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf U.S. amerikanischen Gleisen herrschte, wurde stilvoll nachgebildet und viele Frachten verschoben (imaginär versteht sich). Ob nun ein Passenger-Train mit schweren 6achsigen Reisezugwagen, der die Magnolia Module oder den Marengo Swamp durchquerte, oder ob es ein Nebenbahn-Verschub mit allerlei Fracht war, der mitten durch den Military National Park von Gettysburg verkehrte. Diese Frachten endeten in Clearwater oder in Riviera Beach. Wunderschöne Fotomotive fand man an jeder Ecke und es schien so, als ob tatsächlich die Zeit in den 50er Jahren der USA stehen geblieben war.
Ja mehr noch, man glaubte sich teilweise im 19. Jahrhundert, wenn man das verschlafene Nest Eddylaine durchquerte. Aber so verschlafen schien es einem nur. Es war viel los und es gab viel zu sehen auf und um die Gleise. Vor allem in den Knotenpunkten „Coyote“ und „Sweetwater“, über die dann letztendlich per Bahn auch die Waren nach „Flats“ und „Dixie-Springs“ gelangten. Es versteht sich von selbst, dass man den harten Eisenbahner-Alltag zu jener Zeit nicht ohne kräftige Verpflegung überlebt. Ein Glück, dass unser Treffen im Saarland stattfand.
Hier ist die französische Lebensart „Le savoir-vivre“ zu Hause, gepaart mit deftigem kräftigen Landessen wie es auf den Höhen und Ausläufern des Hunsrücks noch heute zu Hause ist. So zauberte die Küchenfee Andrea S.-H., ihres Zeichens Ehefrau eines der SWD-Mitstreiter an allen Tagen kräftige und leckere Gerichte einschließlich sündhaft guter Nachspeisen. Neben Idar-Obersteiner Spießbraten, Beef Brisket oder Rinderrouladen standen italienische Spezialitäten wie auch hessische Gaumenfreuden wie z. Bsp. Grüne Soße auf dem Speiseplan.
Mittlerweile macht im FREMO bereits das Gerücht den Umlauf, die H0 USA Fremohikaner kämen nur ins Saarland wegen des guten Essens. Nun ja, ob es wirklich so ist oder ob wir einfach nur eine klasse Truppe sind, könnt Ihr nur selbst herausfinden. Wir sehen uns spätestens im Mai 2020 in Wolfersweiler im schönen Saarland.