Jahrestagung H0-Privatbahn
Wer bin ich? Wo bin ich? Und wo will ich hin?
Auf der Jahrestagung 2019 in Rheine an der Ems muss es eigentlich zahlreiche Treffenberichte geben. Schließlich gab es viele Arrangements und Seminare. Natürlich kommt man bei einer so großen Jahrestagung nicht umhin, auch bei den vielen anderen Fraktionen zu schauen und bei den Händlern zu Wühlen. Ich möchte ganz besonders dafür danken, dass diese große Vielfalt einmal mehr zusammengekommen ist und neben dem wirklich leckeren Frühstück und der guten Bekümmerung durch die Ortsgruppe viele Gespräche und neue Blickwinkel möglich waren.
Auf das "Übungsarrangement" zum Zugleitbetrieb in Spur H0 möchte ich genauer eingehen: In beschaulicher Athmosphäre wurden von Maschinen der Westlippischen Eisenbahn (WLE) im Staatsbahnbahnhof Wehda Wagen und Fahrgäste abgeholt, um diese über den Betriebsmittelpunkt Neulippertor in die Privatbahn zu bringen. Weiter ging es über Steinhorst, vorbei an der Raffinerie in Friedrichshall und an den Anschließern der Stahlverarbeitenden Industire von Friedrichstal nach Bülthausen und weiter in den Endbahnhof Eichfelden. Am Anfang jeder Session hat Christoph Riegel eine prima Vorstellung des Zugleitbetriebs nicht nur für interessierte Neuspieler angeboten. Sehr prominent wurde darin eine Hilfestellung für die Abgabe von Meldungen gegeben. Handelt es sich dabei doch um die wirklich wichtigen Fragen im Leben: Wer bin ich? Wo bin ich? Und wo will ich hin? In unserem Fall: "Hier Zug 140 in Steinhorst. Darf 140 nach Bülthausen fahren?" und der Antwort des Zugleiters: "140 ist in Steinhorst und darf bis zur Trapeztafel Bülthausen fahren." Danach gab es noch eine Vorstellung der verschiedenen Sicherungs- und Bedientechniken im Arrangement und dann eine Echtzeitstunde beschaulichen Nebenbahnbetrieb.
Durch die Teilung in einen Vormittags- und einen Nachmittagsfahrplan von 5 Spielstunden bei einer Verkürzung von 1:5 gab es viel Abwechslung auch für die ständigen Mitspieler, aber auch stets viel zu probieren für Einsteiger. Diese kurzen Sessions fand ich sehr gut. Das versuche ich direkt mal bei der Epoche II in Obermarsberg nachzumachen. Durch die doppelte Besetzung von Plänen mit Lok- und Zugführer konnten in dem ausgefeilten Fahrplan zahlreiche Zugmeldungen geübt werden, aber auch stets auf Wissen eines Begleiters zurückgegriffen werden. Dabei wurden auch zahlreiche Zugleiter, aber auch Rangierer in Lippertor angeleitet. Besonders interessant war dabei das "Aufschreiben" der eingehenden Güterwagen, die zur Zustellung erst mit Zusatzanschriften versehen und danach sortiert werden mussten. Es kamen viele neue Gesichter und zahlreiche "Alte Hasen" zum Spiel und es hat viel Spaß gemacht, Wissen weiter zu geben und neues hinzuzulernen. Schließlich hat man sonst sehr selten die Möglichkeit, so viele unterschiedliche Sessions bei Unterschiedlicher Besetzung zu spielen und dabei auch noch immer wieder neue Aspekte zu erkennen. Ich freue mich schon sehr darauf, das eine oder andere Gesicht auch zukünftig in der WLE oder auch sonst im Zugleitbetrieb wiedersehen zu dürfen.
Oliver Rasch